Viele Branchenkenner im Land behaupten, handlungsfähige Autohändler haben schlicht Angst vor der eigenen Courage und wollen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation nichts Neues riskieren. Beim Hyundai-Importeur menschelt es und das ist vermutlich eine Meisterstrategie in diesen harten Zeiten, neue Vertriebspartner zu gewinnen.

Alexander Waldner vom gleichnamigen Autohaus in Spittal an der Drau sprach davon, als er AUTO&Wirtschaft von seiner Entscheidung erzählte, neben der Stammmarke Toyota künftig auch auf Hyundai zu setzen. Hat er damit doch ein Einzugsgebiet, das er in der neuen Markenkonstellation optimal auszuschöpfen gedenkt.

Als weiteren Entscheidungspunkt pro Hyundai nennt Marko Fischer aus Wien-Donaustadt seine Erfahrungen mit der Denzel Bank. "Die behandeln uns bei aller Vorsicht nicht so kompliziert wie Hausbanken", sagt der Asien-Fahrzeugexperte, ehemalig Toyota-und nunmehr Subaruund SsangYong-Händler: "Hyundai ist für unsere Betriebsform eine ideale Produktergänzung."

Es menschelt wieder

Ing. Johannes Kollowrat zieht für Geschäftsführer Hansjörg Mayr die Fäden im Netz und es kündigen sich bereits weitere Neuzugänge an.

"Freistadt, Schärding, Horn, die Regionen Tamsweg/Murau, Knittelfeld/Leoben werden wir hoffentlich bald besetzen können." Die Gespräche verlaufen vielversprechend, obwohl das Ausleseverfahren strenger ist als von vielen angenommen.

Waldner, ein Kfz-Betrieb der dritten Generation, investiert in einen eigenen Hyundai-Schauraum und bringt mit Klaudia Thora eine erfahrende Autoverkäuferin in Position, sodass ihm neben knapp 100 Toyota-etwa 50 Hyundai-Neuwagenverkäufe im ersten Volljahr erreichbar erscheinen. "Die Modelle und Preise passen und mir gefällt das

Einzelhandelsdenken, das mir die Denzel-Leute entgegenbringen", waren die Entscheidungsfaktoren für den Spittaler, der nach dem Aus von Ramsbacher nunmehr die Koreanermarke in dieser Region vertritt. "Es wollten auch andere Marken meine Dienste in Anspruch nehmen", berichtet er stolz.

Fischer in Wien wiederum bietet Hyundai im Bezirk rund um die UNO-City eine "verbesserte Potenzialausschöpfung" und er denkt im Rumpfjahr an 70 Neuwagenverkaufserfolge. Kollowrat traut ihm in der aktuellen Markenkombination im Volljahr 100 Verkäufe zu. Neben der i20-und i30-Familie rechnet Fischer, mit dem 120-PS-Tucson 2WD gut bei seinen Kunden reüssieren zu können.

Also zeigt sich besonders in schwierigeren Zeiten, dass bei erstklassigen Produkten und Servicedienstleistungen im gegenseitigen Verständnis rasch Vertrauen in eine Marke gefasst wird, wie Fischer und Waldner dokumentieren. Kollowrat will mit diesem Vertrauensbeweis nun weitere Händler unter das blaue Hyundai-Schild bringen- ganz nach dem Geschmack von Hansjörg Mayr, der in seiner Vermarktungsstrategie auf langfristige anstattkurzlebige Ziele setzt.

Ein Importeur, mit selbst 13 Marken im Einzelhandel vertreten, spricht in heutigen Zeiten die gleiche Sprache sprechen. Kollowrat hat also einen guten Nährboden für weitere Händlerakquisitionen zur Verfügung. (LUS)