Durch die Bank tönt es aus der Reparaturbranche, dass die Geschäfte
weit besser, als erwartet, gehen. Vor allem vor der Wirtschaftskrise
als Hintergrund kann man es niemandem verdenken, wenn er angesichts
der tatsächlichen Entwicklung die Sektkorken knallen lässt.
Freilich gibt es immer - und jetzt erst recht -Stimmen, die vorÜbermut warnen. Und tatsächlich lässt sich angesichts der allgemeinen
Lage ohnehin kaum wer dazu hinreißen, die hervorragende Auslastung in
den meisten Reparaturwerkstätten überzubewerten.
Gerade in der schwer einzuschätzenden Entwicklung zeigt sich
gegenwärtig jedoch, dass alle jene Betriebe zufriedenstellende
Geschäftsverläufe registrieren, für die Kundenzufriedenheit bereits
in der Vergangenheit kein Lippenbekenntnis, sondern tagtäglich
gelebte Praxis war.
Stimmt schon! - Kundenzufriedenheit ist ein mehr als dehnbarer
Begriff. Nahezu jede Person, die ihn in den Mund nimmt, dürfte etwas
anderes darunter verstehen. Dennoch kann der Versuch einer Annäherung
nicht schaden. Für Karosserie-und Lackierbetriebe fällt besonders ins
Gewicht, dass Kundenzufriedenheit nicht ohne Termingenauigkeit
generiert werden kann. Um die mit den Kunden vereinbarten Termine
einzuhalten, ist es erforderlich, jeden Auftrag so auszuführen, dass
keine oder möglichst wenige Nacharbeiten fällig werden.
Damit sind wir schon bei einem Thema, das den Lacklieferanten
ebenfalls unter den Nägeln brennt: die Bereitschaft der Betriebe bzw.
ihrer Leiter, sowohl in die Aus-und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter
als auch in den Stand der Technik ihrer Produktionsanlagen zu
investieren. Dabei sind es nach dem Motto "kleine Ursache -große
Wirkung" oft Kleinigkeiten, die viel vergeblichen Arbeitsund
Zeitaufwand sparen. Ein derartiger Coup scheint einem
Spritzpistolenanbieter mit der Entwicklung eines Geräts zur
Qualitätsprüfung der Druckluft gelungen zu sein. Verdreckte Luft kann
Lackierungen ruinieren. Wer ihrer Güte vorher prüft, erspart sich
langwierige und teure Nacharbeit.
Das Beispiel zeigt, dass es nicht um Großinvestitionen geht, wenn ein
Gewerbebetrieb den Stand der Technik einer Branche erreichen oder
halten will. Es kommt vielmehr darauf an, Köpfchen zu haben. Als
Produktionsmittel empfiehlt sich Nachdenklichkeit: dann und wann eine
ruhige Stunde einlegen und die am Markt verfügbaren MöglichkeitenRevue passieren lassen -und die richtigen Ideen kommen schon!