Pirelli beschäftigt sich in seinen Schulungen auch mit Reifen-Mythen
beim Endkunden. Themen, mit denen sich auch Reifenfachleute
gelegentlich auseinandersetzen sollten.
Zwischen der großen Bedeutung als wichtigste Verbindung zwischen Auto
und Straße und dem schlechten Image des Low-Interest-Produkts Reifen
ranken sich viele Gerüchte und Informationen, die sich über
Jahrzehnte entwickelt haben und entweder nicht mehr stimmen oder nie
korrekt waren. Pirelli begegnet diesen Technik-Mythen mit dem
Reifen-Experten Norbert Allgäuer-Wiederhold, Leiter des Pirelli Tyre
Campus in München. Die fundierte Analyse würde auch bei der
Argumentation und Aufklärung im Reifenfachbetrieb Sinn machen, zumal
viele Aussagen einmal ihre Gültigkeit hatten, aber durch moderne
Entwicklungennicht mehr stimmen.
So widerlegt Allgäuer-Wiederhold zum Beispiel die allgemeine Meinung,
dass Breitreifen einen höheren Rollwiderstand bzw. ein erhöhtes
Aquaplaning-Risiko haben müssen.
Wann ist der Winterreifen Pflicht
Beim Winterreifen werden die nicht gesetzliche M+S Markierung, die
tatsächliche Umsetzung der Winterreifen-Pflicht sowie alte
Pauschalaussagen, wonach schmale Reifen und höherer Reifendruck im
Winter besser seien, aufgegriffen. Generell wird oft zu hoher
Reifendruck angenommen.
Mit einem Gerücht, das auch von Konsumentenschützern gerne
weitergetragen wird, räumt der Pirelli-Experte ebenfalls auf:
Pkw-Reifen halten nicht länger als fünf Jahre. "Es gibt keine
derartige Altersgrenze, denn moderne Reifen enthalten
Alterungsschutzmittel, die bewirken, dass sich ihre
Materialeigenschaften bei normaler Nutzung kaum verändern." (GEW)