Über 1.200 Bremsbeläge enthält das Programm von Bosch. Das sind mehr
als 97 Prozent Marktabdeckung allein in Europa. Vor der
Markteinführung durchlaufen die Beläge umfangreiche Tests.
Bosch zählt zu den international führenden Herstellern von
Bremssystem-Komponenten. Die Produktion von Bremsbelägen erfolgt, wie
das Unternehmen versichert, nach strengsten Qualitätsrichtlinien in
eigenen Produktionsstätten in Juárez (Mexico) und Nanjing (China).
Speziell auf die jeweiligen Fahrzeugmodelle zugeschnitten, entwickeln
Bosch-Ingenieure in den Labors in Karlsruhe (Deutschland) und Chicago
(USA) neue Belagsmischungen.
Bremsen unterliegen extremen Beanspruchungen, die von Fahrzeug zu
Fahrzeug variieren. Bremssicherheit lasse sich also nicht, wie
seitens des Unternehmens betont wird, mit einer Einheitsformel
erreichen.
Strenger als gesetzlich vorgeschrieben
Aus vielen Belagmischungen wird jene ausgewählt, mit der sich
Bremsbeläge mit optimaler Charakteristik herstellen lassen. Nur mit
entsprechender Balance zwischen Reibwert-, Komfort-und
Verschleißverhalten erfüllen sie die hohen Ansprüche.
Wie Bosch betont, seien die Prüfungen strenger, als in Europa
gesetzlich vorgeschrieben. Die Regelung ECE R90 schreibe Kriterien
vor, um die Leistungsfähigkeit von Reibkomponenten zu beurteilen. Für
die Handelszulassung werden Bremsbeläge streng danach geprüft.
Während nach ECE R90 Abscherfestigkeit, Druckempfindlichkeit,
Geschwindigkeitssensibilität und Temperaturwiderstandsfähigkeit
getestet werden, weist Bosch darauf hin, dass die Anforderungen bei
unternehmensintern durchgeführten Prüfungen weit darüber hinaus gehen
würden.
Sorgfältiges Testverfahren
Temperatursensibilität, Bremseffizienznachlass (Fading),
Wärmeleitfähigkeit, Bremsvibration, Geräuschverhalten, Verschleiß von
Bremsbelag und -scheibe werden beurteilt.
Auch die Simulation extremer Bremssituationen ist Teil des
Testprogramms. Dies lässt sich weder an einem Tag bewerkstelligen
noch in sechs Stunden, wie für Prüfungen nach ECE R90 veranschlagt.
Mindestens sechs Monate werden diese Tests laut Bosch in Anspruch
nehmen, um so den Fahrern Sicherheit mit auf den Weg zu geben und
langfristig für hohe Zufriedenheit zu sorgen. (DSC)