In der zweiten Februar-Hälfte war der deutsche Botschafter Michael Freiherr von Ungern-Sternberg prominenter Gast bei der Eröffnung des Mercedes-Benz-Pkw-Importeurs Setareh Iran in Teheran. Eigentlich war es keine Neueröffnung, sondern die Wiederaufnahme der früheren Beziehung, mit der nun Mercedes-Pkws ab sofort wieder offiziell auf dem iranischen Markt vertreten sind.
Als erster ausländischer Fahrzeughersteller hat Daimler im Jänner nur zwei Tage nach der Aufhebung der Iran-Sanktionen eine Vereinbarung mit den Iranern unterzeichnet. Die Absichtserklärung mit dem größten iranischen Hersteller und langjährigen Daimler-Partner Iran Khodro sieht zunächst eine Zusammenarbeitbei der Produktion und beim Vertrieb von Nutzfahrzeugen vor. Doch auch die Montage von Personenwagen wird geprüft. Mercedes-Pkws wurden bereits im vergangenen Jahrzehnt im Iran montiert.
Neue Peugeot ab 2017
Ebenfalls mit Iran Khodro hat PSA ein Abkommenüber ein neues Produktionsprojekt vereinbart. Aktuell entfallen rund zwei Drittel der Produktion der iranischen Firma auf die Modelle Peugeot 206 und 405. Das geplante 50:50-Gemeinschaftsunternehmen, das in den kommenden fünf Jahren bis zu 400 Millionen Euro investieren soll, wird die Modelle Peugeot 208,2008 und 301 bauen. Die ersten Autos sollen in der zweiten Hälfte 2017 vom Montageband rollen. Iranische Peugeot will man künftig auch exportieren. Gleichzeitig wird Iran Khodro PSA-Plattformen für eigene Modelle nutzen. "Diese strategische Vereinbarung ermöglicht PSA und Iran Khodro, ein neues Kapitel in ihrer 30-jährigen Geschichte der Zusammenarbeit zu beginnen", sagt PSA-CEO Carlos Tavares.
Peugeot ist heute die meistverkaufte Marke des Irans, doch die Franzosen haben für die im Iran gebauten Fahrzeuge zuletzt keinen Cent gesehen. Als PSA 2012 unter dem Druck des damaligen Aktionärs General Motors die Kontakte zum Iran abgebrochen hat, haben die Iraner die Zahlung von Lizenzgebühren gestoppt. Erst jetzt wurden die Beziehungen wieder geregelt. Was PSA offiziellnicht sagt -die Franzosen werden laut Hashem Yekehzare, President und CEO von Iran Khodro, insgesamt 427 Millionen Euro in verschiedenen Formen als Entschädigung für die damalige Flucht aus dem Iran zahlen.
Renault mit zwei Partnern
Intensive Gespräche laufen auch zwischen Renault und seinen iranischen Partnern. "Wir warten jetzt darauf, dass die Ampel von Gelb auf Grün springt", sagte Renault-President und -CEO Carlos Ghosn im Jänner beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Im Fall von Renault ist der Weg zu endgültigen Verträgen komplizierter, weil das Unternehmen parallel mit Iran Khodro und dem zweiten großen iranischen Autohersteller Saipa zusammenarbeitet. Doch Ghosn peilt eine "weit massivere Präsenz" auf dem persischen Markt an. Aktuell entstehen im Iran alte Dacia Logan, Logan Pick-up und Sandero unter der Marke Renault. Fürdie Zukunft wird die Fertigung von Modellen wie Clio, Captur, Kwid oder Duster geprüft.
Doch die Iraner wollen auch mit anderen Herstellern Geschäfte machen. So laufen Gespräche mit Volkswagen und Yekehzare hat Verhandlungen mit Fiat Chrysler bestätigt. Auch die Japaner wollen ein Stück vom Kuchen. Die Hyundai Motor Group, deren Marken Hyundai und Kia zu den Topplayern im noch kleinen Importautosegment zählen, will heuer die Lieferungenvon rund 25.000 Einheiten des Vorjahres auf 60.000 Autos erhöhen und Montageaktivitäten erweitern. Und Firmen, die chinesische Autos montieren und 2015 für fast 10 Prozent der iranischen Gesamtproduktion sorgten, haben vor Kurzem bei einer Ausstellung in Kerman neue Modelle präsentiert.
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