Der in der Automobilindustrie erfahrene 66-Jährige muss niemandem mehr etwas beweisen: Die "rechte Hand" von AvtoVAZ-Konzernchef Bo Andersson sucht den direkten Draht zu den Märkten, spricht Probleme ebenso direkt an wie Fortschritte.

Europäische Zulassungsvorschriften sind das Maß

Er möchte in Zukunft "keine Zweiklassengesellschaft mehr", sagt van Putten, sondern Fahrzeuge, die für (West-)Europa homologiert sind und daher auch rasch auf Märkten wie Österreich verkaufbar sein werden. Bisher geht der Zulassung im heimischen Markt stets noch die EU-Homologierung voraus, bevor ein neues (eigentlich für Russland konzipiertes) Lada-Modell im österreichischen Händlerbetrieb gezeigt werden kann.

Verkaufbare Modelle: versprochen und gehalten

Übereinstimmung herrscht bei Händlern und Import, dass das Werk in Togliatti nicht nur zunehmend interessante Modelle ankündigt, sondern diese dann auch tatsächlich zeitnah für den Handel verfügbar macht. Und das soll in rascher Folge so weitergehen: Ist der in Marchtrenk im Zuge der europaweiten Präsentation vorgestellte Kalina Cross quasi das aktuelle, bis hin zur Klimaautomatik vollausgestattete Topmodell einer bisherigen Baureihe aus Togliatti, so kommt bereits im heurigen Herbst die erste Lada-Neukonstruktion. Die trägt bereits die Design-Handschrift des für den russischen Autobauer tätigen (vormaligen Volvo-)Chefdesigners Steve Mattin: der Vesta (den es in Folge auch als chicen Kombi geben wird), ihm folgt im 1. Quartal 2017 das Crossover Xray.

Moderne Autos und der Dauerbrenner "Taiga"

Doch bevor diese Offensive möglich war, musste mit der Renault-Nissan-Allianz erst einmal abgesteckt werden, dass die Neukonstruktionen von Lada, die natürlich technische Synergien mit der Allianz nutzen, in Westeuropa auch künftig vertrieben werden dürfen. Dafür musste der Importeur im bisher stärksten Exportmarkt fürLada -Deutschland und Österreich -Überzeugungsarbeit durch Verkaufserfolge trotz widriger Bedingungen nachweisen. Der zusammenbrechende russische Heimmarkt schaffte zusätzlichen Druck.

"Es hat sich gezeigt, dass man auf einem zweiten Bein besser steht!", formuliert es van Putten plastisch. Den bisherigen Verkaufszahlen setzt beim Klassiker und Stückzahlbringer 4x4 (Urban, Taiga, Lkw), dem 2018 ein neues Modell folgen wird, die Kleinserienzulassung enge Grenzen. Doch die möchte Bernd Haack, Lada-Verkaufsleiter des Lada-Importeurs, spätestens mit den neuen Modellen sprengen.