Die Entscheidung für ein Dealer Management System will gut überlegt
sein: Schließlich muss die Software auf Jahre hinaus zuverlässige
Dienste verrichten.
Eines vorweg: So gut wie keinem Markenbetrieb muss man mehr erklären,
welche Vorteile die elektronische Abwicklung der internen Prozesse
bietet. Dass es unter den freien Betrieben dagegen noch 16 Prozent
"DMS-Verweigerer" gibt, überrascht dagegen: Schließlich gibt es
längst preiswerte Lösungen, die auch die Ansprüche dieser zumeist
kleineren Unternehmen professionell abdecken.
Große Preisunterschiede
Stichwort Preis: Hier zeigt unsere aktuelle Umfrage, dass die Schere
zwischen den Betrieben weit auseinander geht. Einerseits finden
immerhin 14 Prozent der Befragten mit Fixkosten von weniger als 200
Euro pro Monat das Auslangen, andererseits gibt gut ein Fünftel mehr
als 800 Euro aus. Auch derartige Beträge können berechtigt sein, wenn
die benützte Software entsprechende Funktionalitäten bietet:
Beispielsweise ist ein professionelles Kundenkontaktprogramm Gold
wert, die effiziente Reifeneinlagerung setzt eine entsprechende
EDV-Infrastruktur voraus und moderne "Business Intelligence" ist ohne
die im Hintergrund laufenden Analyseraster nicht vorstellbar.
Symptome des Konkurrenzkampfs
Zertifizierungen und Empfehlungen der diversen Fahrzeugimporteure
sind bei den DMS-Anbietern heiß begehrt. Lässt sich ein Unternehmen
zu einer unscharfen Werbeaussage hinreißen, muss man auf die scharf
formulierte Richtigstellung des Konkurrenten meist nicht lange
warten. Manche Wettbewerber scheinen sich auch darauf zu
spezialisieren, die Marktbewegungen des jeweils anderen genau zu
verfolgen, und just im selben Moment die gleiche Markenorganisation
ins Visier zu nehmen. Doch womöglich wird die Wirkung derartiger
Maßnahmen überschätzt: Wichtiger als die Importeursempfehlungen sind
nämlich die Erfahrungen der Branchenkollegen, erklärte die Mehrheit
der von uns befragten Entscheidungsträger. Unabhängige IT-Experten
und Steuerberater haben dagegen in Sachen Autohaus-EDV recht wenig
mitzureden.
Beschränkte Recherchen
Den Aussagen, die von den jeweiligen Softwarefirmen selbst getätigt
werden, messen die Autohäuser recht große Bedeutung bei. Allzu
umfangreich fällt ihr "Einkaufsbummel" aber nicht aus: Zumeist werden
nur ein oder zwei Anbieter näher befragt, bevor die Kaufentscheidung
fällt. Mit mehr als drei IT-Firmen haben lediglich 9 Prozent der von
uns kontaktiertenBetriebe verhandelt.
Lange Nutzungsdauer
Wurde ein Programm einmal installiert, bleiben ihm die meisten
Anwenderüber einen langen Zeitraum treu. 48 Prozent der Befragten
geben an, ihr aktuelles DMS schon seit mehr als fünf Jahren zu
nützen. Das zeigt, dass der tatsächliche Markt für die IT-Anbieter
nicht allzu groß ist .Umso wichtiger ist es, die Kundenbedürfnisse zu
erfüllen: Es überrascht nicht, dass Bedienerfreundlichkeit,
Leistungsvielfalt und ein attraktiver Preis dabei ganz oben stehen.
Fast kein Wölkchen am Branchenhimmel
Nach den positiven Einschätzungen im März zeigten sich die 150
Betriebe, die wir für unsere aktuelle Branchenanalyse befragt haben,
erneut sehr gut gestimmt. Im Neuwagenbereich stieg der Anteil der
"sehr zufriedenen" Firmen von 25 auf 30 Prozent. Die
Durchschnittsrabatte blieben mit 8,4 Prozent in einem erträglichen
Rahmen: Dass das Marktwachstum im März an Dynamik verloren hat,
konnte den tatsächlichen Geschäftsgang offensichtlich nicht
nachhaltig trüben.
Starke Ertragsbringer
Nicht ganz so sonnig ist die Stimmung im Gebrauchtwagenbereich: Statt
73 sind hier nur 66 Prozent der Befragten "zufrieden" oder "sehr
zufrieden". Im Vergleich zu den vergangenen Monaten ist das aber
immer noch ein passabler Wert und die Rabatte haben mit 4,7 Prozent
einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das kommt den Firmenbilanzen ebenso
zugute wie die anhaltend starke Werkstattkonjunktur: Beinahe zwei
Drittel der Betriebe waren zuletzt zu mehr als 80 Prozent
ausgelastet.
>> Einfache Bedienung und maximale Leistung stehen aus guten Gründen
ganz oben am Anforderungsprofil vieler Kfz-Betriebe. Schließlich muss
ein Dealer Management System mit größter Zuverlässigkeit
funktionieren, um den Geschäftsalltag zu vereinfachen und den Nutzern
die Konzentration auf ihr Kerngeschäft zu ermöglichen. Die
österreichischen Betriebe wissen also, was sie von einem
professionellen DMS erwarten. Doch wissen sie auch, dass sie dafür
oft zu viel bezahlen? Nicht nur bei der Senkung der Fixkosten liegt
Stieger Software im absoluten Spitzenfeld. Wir setzen auf die
persönliche Betreuung unserer Kunden und bringen das Knowhow aus dem
Schweizer Hauptmarkt, wo unser Unternehmen bereits mehr als 1.600
Kfz-Betriebe betreut, nach Österreich. Ein Vergleich lohnt sich also.
Gottfried Scharf, Verkaufsrepräsentant von Stieger Software
>> Ein professionelles Dealer Management System ist für ein modernes
Autohaus von zentraler Bedeutung. Die Herausforderung für den Handel
ist es, sich in der breiten Landschaft von Anbietern für den
richtigen und bestmöglichen Partner zu entscheiden. Frühere Studien,
die unser Institut in Deutschland durchgeführt hat, haben gezeigt,
dass sich der Händler dabei bevorzugt auf die Empfehlung des
Importeurs oder Herstellers verlässt. Für den österreichischen Markt
ergibt sich hier ein etwas differenziertes Bild: Hier zählt nicht nur
der Importeur, sondern vielmehr die Erfahrung der Händlerkollegen.
Zudem müssen sich die Systeme vornehmlich über einfache Bedienbarkeit
profilieren. Anbieter entsprechender Lösungen können also
kosteneffizient mit Empfehlungsmarketing arbeiten. Elementare
Voraussetzung hierfür sind allerdings nachweisbar zufriedene Kunden!
Niklas Haupt, Partner von Puls Marktforschung