Eine Hebebühne ist kein Produkt des täglichen Bedarfs. So mancher Betriebsinhaber weiß davon zu berichten, dass er eine Bühne 15,20 oder noch mehr Jahre lang eingesetzt hat. Doch irgendwann schlägt die Stunde der Ersatzinvestition, zumal "kränkelnde" Hebebühnen nicht toleriert werden können: Schließlich gibt es kaum einen Arbeitsvorgang, bei dem diese unverzichtbaren Werkstatthelfer nicht benötigt werden.

Starker Markt

Branchenkenner schätzen, dass der Gesamtmarkt in den vergangenen Jahren recht konstant bei jeweils 1.300 bis 1.500 neu montierten Bühnen gelegen ist. Heuer könnte er durchaus noch höher ausfallen: "Das Jahr hat gut begonnen und läuft seither in gleicher Tonart weiter", sagt beispielsweise Hermann Kowarz, Geschäftsführer von Stahlgruber. Zu den begehrten Produkten seines Hauses zählt die bei der AutoZum vorgestellte Viersäulen-Hebebühne Consul 4.45 LT-SN. Sie glänzt unter anderem mit ihrem stirnseitig angebauten Gelenksspieltester, der integrierten Radfreihebung sowie einer von 4 auf 4,5 Tonnen erhöhten Tragkraft.

"Zumindest 3 Tonnen sind mittlerweile absoluter Standard", spricht Kowarz von einem klaren Trend zu immer kräftigeren Hebebühnen. Dafür ist er nicht nur mit den Modellen von Consul, sondern auch mit den Marken Hofmann und Finkbeiner gerüstet.

"Mit Rat und Tat"

Im Rahmen der Werkstattausrüstungslinie "Autofit" bietet Birner Zweisäulen-,Viersäulen-und Scherenhebebühnen des italienischen Herstellers Werther an. Die elektrohydraulische Scherenbühne Stratus SR/M sei derzeit ein besonders gefragtes Modell, erzählt Produktmanager Johann Rössler. "Um die ideale Bühne für den jeweiligen Bedarf zu finden, empfiehlt sich jedenfalls ein eingehendes Beratungsgespräch vor Ort", verweist er auf das dichte Netz an Kundenberatern, mit dem Birner bundesweit präsent ist: "Wir sind bei allen Themen rund um die Werkstattausrüstung gerne mit Rat und Tat zur Stelle".

Von 0,5 auf 200

"Für jeden Bedarf gibt es eine passende Lösung" sagt Robert Gürth, Produktmanager für Werkstattgeräte bei Siems&Klein. Das Hebetechnikprogramm des Wiener Traditionsunternehmens, das von renommierten Lieferanten wie Maha und Nussbaum stammt, deckt ein Spektrum von 0,5 bis 200 Tonnen Tragkraft ab. "Speziell kleinere Betriebe haben meist keinen Platz für eigene Bühnen, um Transporter sicher anzuheben", weiß Gürth, der dieser Kundengruppe daher die Doppelgelenk-Tragarme von Nussbaum empfiehlt: "Damit kann sowohl ein smart als auch ein langer Sprinter gehoben werden, sodass die Werkstatt über einen universellen Arbeitsplatz verfügt."

Bei großen Werkstätten mit mehreren Bühnen für unterschiedliche Einsatzzwecke sei die kluge Zusammenstellung wichtig, erzählt Gürth aus seinem Erfahrungsschatz. Daher berate man die Betriebe beispielsweise bei der Entscheidung zwischen Unter-und Überflurlösungen und erstelle gerne ganz individuelleKonzepte.

Jahrzehntelange Kompetenz

Der Bestseller im Sortiment von Kastner ist nach wie vor die Hebebühne Koni 2030, dicht gefolgt von der kräftigeren Koni 2050. Die dritte Zahl in der Typenbezeichnung gibt die Hubkraft an, erläutert Verkaufsleiter Wernfried Horn: "Auch 7-Tonnen-Modelle sind immer gefragter. Darauf drängen nicht zuletzt die Autohersteller, die immer schwerere Transporter im Programm haben." Außerdem sieht Horn einen Trend zu hydraulischen Hebebühnen sowie zu flexiblen, für möglichst viele Radstände geeigneten Ausführungen.

In Sachen Hebetechnik verfügt Kastner über eine seit Jahrzehnten aufgebaute Kompetenz: So mancher Kfz-Betrieb hat in den Fünfziger-oder Sechzigerjahren seine allererste Hebebühne von dem Tiroler Werkstattausrüstungs-und Teilehandelsspezialisten bezogen. So überrascht es nicht, dass sich im Sortiment mit Ravaglioli, Slift und Becker weitere renommierte Lieferanten finden, sodass insgesamt beinahe jede Anforderung erfüllt werden kann: "Vom Stadtflitzer bis zum Vierzigtonner", wie es Horn lachend ausdrückt.

Garantierte Zuverlässigkeit

Bei Derendinger ist derzeit die Zweisäulenhebebühne Blitz Rotary SPO40E besonders begehrt. Sie zählt zu einer Reihe elektrohydraulischer Bühnen, die sich exakt an das jeweilige Arbeitsumfeld anpassen lassen. Darüber hinaus wird bei Abschluss eines Wartungsvertrags eine fünfjährige Garantie gewährt -ein zugkräftiges Argument, berichtet der für das Investitionsgütergeschäft verantwortliche Thomas Posch. Auch er beobachtet, dass hydraulische Hebebühnen immer beliebter werden: "Schließlich sind sie völlig verschleißfrei." Bei Spindelbühnen müssen dagegen gewisse Komponenten getauscht werden, sodass der Siegeszug derHydraulik nach Einschätzung von Posch kaum aufzuhalten ist.

Eines ist dem Experten, unabhängig von der schlussendlich verwendeten Technologie, aber besonders wichtig: "In diesem Bereich sollte man keine Investition tätigen, ohne zuvor mit einem Fachmann gesprochen zu haben."

Für schwere Lasten

Der oberösterreichische Werkstattausrüster Inowa vertritt seit Jahren die Marke autop. "Wir haben sicherlich schon mehrere tausend Bühnen montiert", sagt Vertriebsleiter Martin Wiesinger. Als aktuelles Highlight bezeichnet er die Unterflurbühne autop Biglift 4.60 Saa, die sich unter anderem durch ihre stabile Bauweise, die auch bei ungünstiger Lastverteilung sichere Aufnahme sowie die kostengünstige und platzsparende Installation auszeichne. Geeignet sei die Hebebühne für eine Traglast bis zu 6 Tonnen, erklärt Wiesinger: "Damit empfiehlt sich dieses Modell speziell für Betriebe, die häufigmit schweren SUVs, Geländewagen und Kleintransportern zu tun haben."

Vielfältiges Sortiment

Mit einer enormen Markenvielfalt beeindruckt Trost: Seit der Integration von KSM umfasst das Hebetechniksortiment die Hersteller ATT, Blitz Rotary, Hofmann, Consul, Finkbeiner, Herkules und Zippo sowie die Eigenmarke Monochrom. "Damit können wir wirklich alle Anforderungen abdecken", meint Serviceleiter Wolfgang Csiszar. Er bestätigt die optimistische Markteinschätzung seiner Branchenkollegen. Besonders wichtig ist ihm die laufende Betreuung der Werkstätten, für die bei Trost ein Team aus sieben spezialisierten Technikern zurVerfügung steht.

Qualität schlägt Preis

Würth hat sein Produktportfolio in den vergangenen Monaten ebenfalls deutlich ausgebaut. Ob Doppelhub-, Kurzhub-, Überflur-,Unterflur-oder Plattform-Scherenhebebühne: "Wir haben für jede bauliche Gegebenheit und für jede individuelle Anforderung die richtige Lösung", sagt RegionalverkaufsleiterMichael Tschida. Dabei habe man sich bewusst gegen den Trend zu billigeren, doch nachlässiger gebauten Geräten entschieden: Alle Produkte würden in Europa gefertigt. Das Hauptaugenmerk liege auf Stabilität, Zuverlässigkeit und Sicherheit.

"Qualität hat einen Preis, doch der zahlt sich aus", betont Tschida. Wer bei der Kalkulation nur die Anschaffungskosten im Fokus hat, riskiert schließlich hohe Wartungs-und Reparaturkosten sowie eine geringere Lebensdauer: Und das bei jenen Produkten, die auch nach 10 Jahren, 15 Jahren oder noch "biblischeren" Zeiträumen zuverlässige Dienste verrichten sollen.

Zwei in einem

Dass die neue Werkstattbühne von Herkules Hebetechnik "HLS 1200 Duo" heißt, hat einen guten Grund: Das Modell ermöglicht es, ein Fahrzeug sowohl "auf allen vieren" als auch mit freien Rädern anzuheben. "So kann je nach Anforderung in optimaler Arbeitshöhe bei bester Zugänglichkeit und Sichtkontrolle gearbeitet werden", sagt Bernd Hoffmann, Vertriebsleiter des deutschen Geräteherstellers. Die kompakte Bauweise spare Platz, dank der niedrigen Konstruktion sei selbst eine Benützung mit extrem tiefergeleg ten Fahrzeugen möglich. Das Konstruktionsgeheimnis der 2,5-Tonnen-Bühne ist ihre geteilte Plattform: Beim Hub an den Rädern sind beide Elemente verbunden, während der Mittelteil der Bühne den Radfreihub ermöglicht. "Der pneumatische Hub mit dem wartungsfreien Luftbalgsystem erlaubt auch den Einsatz in exgeschützten Räumen", ergänzt Hoffman: Das mache die neue Hebebühne nicht zuletzt zu einer attraktiven Wahl für Kfz-Lackierer.