Nach einer schöpferischen Pause und wieder zurück in Wien will er für die aktuellen Forstinger-Investoren eMobile Austria und die zur UniCredit Bank Austria zählende EK Mittelstandsfinanzierungs AG nun die Autozubehörkette sanieren, die in den letzten Jahren mehr durch Eigentümerwechsel und Finanzprobleme von sich Reden machte, als durch geschäftliche Erfolge. Die Hausbank hat ein auf drei Jahre angelegtes Finanzierungspaket geschnürt, sodass die wichtigsten Lieferanten zumindest bis 2012 Ruhe geben sollten. Inzwischen versuchen die neuen Eigentümervertreter, von den Vorbesitzern rund um Finanzinvestor Bridgepoint und Capital Bank (Grawe Gruppe) angeblich rechtswidrig angeeignetes Kapital auf dem Rechtsweg zurückzufordern.

Vergangenheit zählt nicht

"Was war, interessiert mich nicht", ficht den Wiener Manager Forstingers Vergangenheit wenig an: "Ich will gemeinsam mit meinem Vorstand das Unternehmen stabilisieren, pflegen und zu neuen Erfolgen führen. Dazu zählen vertrauensbildende Maßnahmen mit Lieferanten und vor allem Gespräche mit Kunden draußen auf der Straße." Käuferbedürfnisse zu erfragen, ist dem Manager vorrangig, um Sortiment und Verfügbarkeit der Produkte für den Autofahrer -"Autos lieben Forstinger" - auf einen für beide Seiten leistbaren Nenner zu bringen.

Beschränkte Werbemittel

Mit "Geiz-ist-geil" und "Ich bin doch nicht blöd, Mann!" machte Sandler mit Media Markt in Deutschland und Österreich Furore.

Für Forstinger will ihm noch etwas Besonderes einfallen -bei bescheidenen Werbemitteln, die bei einem Jahresumsatz von 135 Mio. Euro für seine Pläne abfallen, ein ambitioniertes Ziel. Dazu kommt, dass etliche der 120 österreichischen Filialen revitalisiert bzw. erneuert gehören. Geld dafür locker zu machen ist schwierig und daran scheiterten zuvor schon viele Manager. Beispielsweise zieren noch immer einige Standorte das "PS-Boys"-Logo, das einst Baumarkt-Größe Karlheinz Essl in die Forstinger-Welt einbrachte.