Im aktuellen Autogeschäft setzt zwar alles auf Vernetzung, aber keiner will dabei wahrhaben, dass ohne Erhalt kauffähiger regional autarker Kundenstrukturen die Geschäfte nicht funktionieren werden.

In Wahrheit suchen die Herstellerüber den Schleichweg der Vernetzung ihre durch Scheinwachstum verseuchten Geschäfte zu retten, was davon noch zu retten ist.

In Zukunft geht es wohl nur noch darum, an wen undüber welche Kanäle die Fahrzeuge abgewickelt werden. Wer darüber die Datenhoheit besitzt, ist zumindest der nächste Etappensieger. Der lokal bestimmte, meist kleinteilige Autohandel und das Gewerbe mit der dazugehörigen Dienstleistungsperipherie haben zunächst schlechte Karten. Wertschöpfer sind die Global Player. Schön für die Aktionäre. Was tun die aber, wenn ihnen die Käufer weiter ausgehen? Verdrängung ist der erkennbare Trend im globalen Spiel der Kräfte!

Für Volkswagens Zukunftsforscher Wolfgang Müller Pietralla erfordert das Thema "Big Data" daher eine "Rekalibrierung und Neustart" in der Kfz-Branche: Übertragen auf unsere gesamte Gesellschaft zeigt sich dies in der Lust an Neuem, was wieder gut für die Wirtschaft ist. Für wen der Erfolg bleibt, lässt er in der Differenzierung offen.

"Das Funktionieren im System wird entscheidend." Aber ist das Funktionieren des Menschen im System gewährleistet?"Daten allein haben keinen Wert", weiß Christof Hellmis, strategischer Programm-Manager beim digitalen Kartenhersteller Here, an dem sich Autohersteller bereits beteiligt haben. Entscheidend wird sein, wie man das Neue ins Alte integrieren kann, wie sich das Auto ins Internet bringen lässt.

Das Auto ins Internet zu bringen, ist der Jackpot für die Fahrzeughersteller. Diese Chancen werden sich die Giganten in ihrer Gier nicht nehmen lassen. Den Kundenkontakt zu pflegen, ist aktuell also die einzig intakte Chance, im globalen Streben der Marktkonzentrierer mit lokaler Kompetenz dagegenhalten zu können, Ihr

Gerhard Lustig, Geschäftsführer und Herausgeber