Die Autowelt steht auf kan Fall mehr lang, hätte wohl so mancher frei nach Nestroy singen mögen, als die Nachricht von der Rekordfahrt des Xiaomi SU7 auf dem Nürburgring die Runde machte: Ausgerechnet ein chinesischer Handyhersteller zeigte im deutschen Bleifuß-Mekka renommierten Sportwagenschmieden den nicht vorhandenen Auspuff. Fake, unkte es postwendend aus den Social Media; das Menetekel eines untergehenden Auto--Europa glaubten andere zu erkennen.
Angekündigte Fortsetzung des Höhenflugs
Die Attribute „chinesisch“ und „elektrisch“ werden das Mobilitätsjahr 2025 erneut stark prägen. Nach einem leichten Rückgang der Neuzulassungen von E-Pkws im Jahr 2024 prognostizieren die Experten für 2025 eine Fortsetzung des Hochlaufs der E-Mobilität in Europa. „Per Ende 2024 fahren etwa 200.000 batterieelektrische Pkws auf Österreichs Straßen, bis Ende 2025 wird diese Zahl auf 250.000 steigen“, rechnet die in der AustriaTech angesiedelte Leitstelle Elektromobilität (OLÉ) vor.
Auftrieb dafür kommt von der Verschärfung der Emissions-Flottengrenzwerte, welche die Hersteller zwingen, mehr E-Mobilität in den Markt zu bringen. Und die Autobauer zeigen sich vorbereitet: Eine wachsende Zahl an kleinen, leistbar(er)en E-Fahrzeugen scharrt bereits in den Startlöchern, um bilanzwirksam ab Jahresstart ausgeliefert werden zu können. Selbst bei schweren Nutzfahrzeugen meldet die OLÉ Wachstum, bereits 300 batterieelektrische Lkws seien hierzulande im Einsatz. Das Ladenetz wächst laut AustriaTech bei derzeit 25.000 Ladepunkten, davon 1.500 Ultra-Schnelllader, angemessen mit.
Stabile Rahmenbedingungen gefordert
Nicht nur die Regularien sorgen für Aufwind, auch zuletzt stark gesunkene Preise für Batterien und rasante Fortschritte bei der Technologie treiben die E-Mobilität voran: NMC-Akkus liegen unter 100 Euro pro Kilowattstunde, LFP-Akkus sogar unter 60 Euro, zumindest wenn man als chinesischer Hersteller einkauft. In der Akkutechnologie purzeln im Monatstakt die Laderekorde – ein Rennen, bei dem die chinesischen Player die Konkurrenz ebenfalls abgehängt haben, wie es scheint.
„2025 wird für die Elektromobilität in Österreich ein wichtiges Jahr“, so Martin Russ, Geschäftsführer der AustriaTech. Um die Ziele zu erreichen, brauche es ein Zusammenspiel aller Beteiligten sowie Planungssicherheit durch stabile Rahmenbedingungen.