Frischmuth (AH Danner): Rechtzeitig umgestellt
„Wir haben in unseren beiden Lackierereien zeitgerecht auf ein Lacksystem umgestellt, das sehr wenig Energie und kein Gas braucht, das heißt, dass wir wenig Ablüftzeiten in der Anlage haben, weshalb uns die gestiegenen Preise zwar treffen, aber weit nicht mehr so brutal – es sei denn, auch die wasserlöslichen Lacke verteuern sich massiv“, so Josef Frischmuth, Gesellschafter Autohaus Danner/Schlüßlberg. „Wir nehmen am Standort Grieskirchen gerade auch eine 100 kWp Photovoltaikanlage in Betrieb und errichten im 2. Betrieb eine 40 kWp Photovoltaikanlage, die Ölheizung haben wir durch eine Pellets-Heizung ersetzt.“
Hödl-Wenger: Preiserhöhung nicht ganz so heftig
„Da wir keine Lackiererei und keine Spenglerei im Hause haben, treffen uns die Preiserhöhungen nicht ganz so heftig wie andere Kfz-Betriebe“, so Sabine Hödl-Wenger, Geschäftsführerin Autohaus Wenger/Kuchl. „Wir haben unser Heizungssystem schon vor Längerem auf Erdwärme umgestellt, deshalb sind für uns hauptsächlich Strompreiserhöhungen relevant.“ Gleichzeitig reagiere man auch auf die gestiegenen Preise: „Wir schalten die Beleuchtung früher am Abend aus und versuchen sonst, wo das möglich ist, Strom zu sparen. Erwogen werde auch die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage, „wir warten aber wegen der derzeit herrschenden hohen Nachfrage noch ab.“
Grohs: Gerade noch verkraftbar
„Da wir in unserem Betrieb keine Lackiererei haben, ist unser Energiebedarf auch geringer, wir haben einen Fixtarif beim Strom, wie hoch die Erhöhung ausfallen wird, wissen wir noch nicht“, sagt Dipl.-Ing. Christoph Grohs, Geschäftsführer Autohaus Grohs/Wolfsberg. Aus heutiger Sicht seien die Mehrkosten gerade noch verkraftbar. Problematisch seien aber Preiserhöhungen: „Die Kunden sind am Limit, auch die Autos sind teuer geworden, davon profitieren die Hersteller. Wir bemühen uns, auf Biegen und Brechen die Deckungsbeiträge zu erwirtschaften, daher bereitet natürlich jede zusätzliche Belastung in der derzeit anspannten Situation Kopfzerbrechen.“
Mayr (Autopark): Kosten deutlich gestiegen
„Wir haben in unseren Betrieben eine Verdreifachung der Energiekosten“, berichtet Mag. Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark/Innsbruck. „Wir merken auch, dass unsere neueren Standorte wesentlich ökonomischer betrieben werden können. In unserem neuesten Autohaus registrieren wir eine relativ geringe Energiekostensteigerung, die anderen Betriebe verzeichnen aber deutlich höhere Steigerungsraten. Diese Kosten sind belastend, weil wir nicht nur erhöhte Energie-, sondern auch Personalkosten haben, da der Personalmangel dazu führt, dass das Lohnniveau nach oben angepasst werden muss. Die Kostenschiene ist momentan das Zünglein an der Waage und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.“
Eichhorner (AH Koch): Es gibt kaum Alternativen
„Ich habe mir noch nicht allzu große Gedanken gemacht, allerdings benötigt die Lackiererei sehr viel Energie, 90 Prozent aller Lackierereien werden mit Gas befeuert, mit Strom lohnt es sich eher nicht und man würde dafür auch entsprechende Zuleitungen von bis zu 300 kW benötigen, die nicht vorhanden sind“, sagt Ing. Markus Eichhorner, Geschäftsführer After Sales Autohaus Koch/Feldkirch.
„Wir haben auch die Alternative Flüssiggas in Erwägung gezogen, was aber mit aufwendigen Umbauarbeiten verbunden wäre.“ Grundsätzlich sei man gegen die Preiserhöhung machtlos. „Natürlich werden wir versuchen, im Winter Einsparungen vorzunehmen, aber die Möglichkeiten dafür sind begrenzt.“
Kaltenbrunner (Lackierzentrum Kloterneuburg): Energiesparen nur im Sommer
„Derzeit ist es aufgrund der relativ hohen Außentemperaturen in Kombination mit guten Materialien noch möglich, energiesparend zu lackieren“, erklärt Martin Kaltenbrunner, Geschäftsführer Lackierzentrum Klosterneuburg. Man müsse die Kabine mit manchen Klarlacken nicht auf 60 Grad erhitzen, man könne auch mit 40 Grad trocknen.
Bei einer Spritztemperatur von 23 Grad in der Kabine „schaffen wir diese Temperatur im Sommer locker mit der Außentemperatur“. Im Herbst und Winter schaue es anders aus: „Da wird unser Gasbrenner wieder stärker laufen. Wir rechnen damit, dass wir die Energiekosten dann wohl weitergeben müssen, es sei denn, es gibt Unterstützungsmaßnahmen.“
Weinberger (MO' Drive): Dreifache Kosten
Mit den dreifachen Kosten für Energie sieht sich MO‘ Drive, Teil der Wiesenthal Autohandel und Service GmbH/Wien, konfrontiert. „Noch haben wir darauf nicht reagiert, verfolgen aber den Kraftfahrzeughaftpflicht-Versicherungsleistungspreisindex (KVLPI) ganz genau und werden uns an diesem orientieren“, betont MO‘ Drive-Geschäftsleiter Wolfgang Weinberger. Er geht von einer Steigerung zwischen 8 und 10 Prozent aus, die an die Vertragspartner weitergegeben werden. Und er rechnet mit einer ersten Preiserhöhung Anfang November 2022, eine weitere könnte im Jänner oder Februar 2023 folgen. „Das kompensiert allerdings nicht den gesamten Energiekostenanstieg“, so Weinberger.
Edelsbrunner: Unterschiedliche Preiserhöhungen
„Momentan gibt es bei den Preiserhöhungen der Energieanbieter Unterschiede in den Bundesländern, das wird sich bemerkbar machen. Das Schlimme ist, dass es sich hierbei um Vorauszahlungen handelt, der tatsächliche Energieverbrauch und auch die Kosten stehen erst nach Erhalt der Jahresabrechnung fest“, so Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohaus Edelsbrunner/Graz. Die Problematik liege nicht nur bei den Erhöhungen des Strompreises, sondern auch bei Erhöhungen von Öl, Gas oder Pellets. „In einer Lackiererei kann man nicht mit Photovoltaik arbeiten, weil die dafür nötigen Temperaturen damit nicht erreichbar sind. Es kommen also massive Probleme auf uns zu.“
Zsoldos: Lücke wird sich kaum schließen lassen
„Natürlich müssen wir in unserem Betrieb, in dem auch eine mit Gas betriebene Lackiererei integriert ist, in Zukunft mit erheblichen Mehrkosten rechnen“, befürchtet Roland Zsoldos, Geschäftsführer Autohaus Zsoldos/Neusiedl am See.
„Wahrscheinlich bleibt keine andere Wahl, als die Stundensätze entsprechend anzuheben. Die durch die Preisexplosion der Energiekosten zu erwartende, entstehende Lücke in der Bilanz wird sich wohl sonst kaum schließen lassen.“ Vor allem die Lackiererei habe einen hohen Energiebedarf, es gäbe zwar Alternativen wie Strom, Erdöl oder Flüssiggas – diese würden aber wohl ähnliche Kosten verursachen.