Im (verflixten) 7. Jahr unseres Händlerradars sind wir als Sonderthema einer Frage nachgegangen, die für die Zukunftsfähigkeit eines Automobilhändlers von hoher Relevanz ist: Wie gehen Händler damit um, wenn sie (aus welchen Gründen auch immer) aus dem Netz ausscheiden und sich neu erfinden müssen? Aufgeben? Fehlanzeige: Satte 74 Prozent schätzen ihre Geschäftsaussichten auch ohne Neuwagenvertrag als gut oder sehr gut ein. Warum? Die klare Mehrheit (75 Prozent) fokussiert sich auf das Gebrauchtwagen- und 69 Prozent auf das Werkstattgeschäft. Lediglich 44 Prozent würden wieder eine neue Marke aufnehmen. 

Was lernen wir daraus? Zukunftsfähige Händler beschränken sich nicht auf das Neuwagengeschäft, sondern geben auch bei den Gebrauchten und im After Sales Vollgas. Das liegt im Interesse aller Beteiligten: Importeure brauchen starke Händler und Händler suchen nach Differenzierungsmöglichkeiten im Intrabrand-Wettbewerb, der 2024 wieder leicht zulegt. Beim Handlungsdruck in Richtung markenkonformer Händlerprofilierung kommt dann das Gebrauchtwagen- und Servicegeschäft gerade recht.     

Von daher verwundert es nicht, dass eine hohe Gesamtzufriedenheit der Händler mit ihren Importeuren untrennbar mit einer hohen Zufriedenheit mit der Unterstützung im Bereich After Sales verbunden ist. So vergeben die Händler des Spitzenquintetts Mitsubishi, Seat/Cupra, Suzuki, Mazda und Škoda ihren Importeuren sowohl insgesamt als auch im Bereich Werkstatt/After Sales Bestnoten. 

Den Platz an der Sonne bei der Gesamt-Händlerzufriedenheit belegt heuer wie im letzten Jahr Seat/Cupra mit knappem Abstand vor Mitsu-bishi. Die Bestwerte von Seat/Cupra in den Bereichen „Attraktive Marke, Werbung, Unterstützung im Gebrauchtwagengeschäft, Margen für Teile und Zubehör, Gewinnung von Werkstattkunden älterer Fahrzeuge“ und „Unterstützung der Händler beim Internetauftritt“ zeigen, wie ein Erfolgsrezept aussehen kann. Doch Vorsicht: Erfolg ist vergänglich: Dies gilt vor allem, wenn das Angebotsportfolio nicht angepasst wird. 

Ohne Bestleistungen beim telefonischen bzw. digitalen Support bei technischen oder Software-Problemen der Fahrzeuge läuft nichts, wenn es um kundenorientierten Werkstattservice geht. Da ist es schon bezeichnend, dass wir gerade bei diesen beiden Erfolgsfaktoren die größten Bewertungsunterschiede zwischen den Importeuren feststellen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und viel Erfolg bei der Stärkung von Resilienz! Laut Charles Darwin wird nämlich die Spezies mit der höchsten Anpassungsfähigkeit überleben.