Mazda war fast immer Erster, obwohl es in dieser Gruppe 6 andere Marken gibt. Woher kommt diese Konstanz? 

Christian Heider: Das Ergebnis der Umfrage ist für uns sehr erfreulich. Wir sehen hier Konstanz und Kontinuität. Das hat vor allem zwei Gründe: Die Konstanz bei den Mitarbeitern und bei den Verkaufsförderungsprogrammen. Beide Faktoren sind für uns sehr wichtig.

Heimo Egger: Wesentlich sind auch die Dialogbereitschaft und Kommunikation auf Augenhöhe – und nicht zuletzt, wie man mit Problemen umgeht.

Wenn man die Händler über ihre Erwartungen zum Neuwagen-Verkauf in den kommenden 12 Monaten befragt, erreicht Mazda allerdings nur Platz 19 unter allen 25 Marken. 

Egger: Bei uns wird ein wichtiges Modell auslaufen, und der Nachfolger kommt produktionsbedingt verzögert. Daher haben wir mit den Händlern einen etwas niedrigeren Plan vereinbart.

Nummer 1 ist Mazda bei der Kooperation auf Augenhöhe und partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Heider: Wir haben bei der Händlertagung Mitte Oktober wieder ganz klar kommuniziert, dass das für uns sehr wichtig ist. Es ist auch wichtig, dass wir mit dem Händlerverband gut kommunizieren. Man ist nicht immer einer Meinung, aber man muss immer alles besprechen. Das wird sich nicht ändern.

Egger: Man kann die schönsten Folien präsentieren: Wenn man die Partnerschaft nicht lebt, hilft das nichts. 

Eine Benchmark setzt Mazda auch bei der Liefertreue.

Heider: Ich komme von Mazda Europe und weiß, dass es nicht immer einfach war, Liefertermine zu prognostizieren. Doch wichtig ist, dass man diesen Termin dann auch hält – obwohl uns das auch nicht immer gelungen ist.

Egger:  Es geht ja nicht immer nur um Neuwagen, sondern auch um Ersatzteile. Die  Ersatzteillogistik wird mit Ende des Jahres umgestellt, wenn das Lager von Klagenfurt nach Salzburg übersiedelt, aber auch hier werden wir weiterhin gut aufgestellt sein.

Nicht zum ersten Mal liegt Mazda auch bei der Vorgehensweise zur Vereinbarung der Jahresziele ganz vorne …

Heider: Wir wissen den Plan für 2025, die Richtung und die Strategie sind klar. Jetzt beginnen die Detail-Diskussionen.

Egger: Unsere Außendienstmitarbeiter sind ab Mitte November mit den Detailplänen bei den Händlern unterwegs. Im Idealfall sind alle Pläne bis zum Ende des Kalenderjahres unterschrieben.

Warum ist Mazda bei der Eindämmung der Direktvertriebsaktivitäten des Importeurs die Nummer 1?

Egger: Wir bauen auf dem klassischen Händlernetz auf. Es ist nicht unser Bestreben, direkte Geschäfte zu betreiben. Eine Ausnahme sind die großen Mietwagenflotten, wo die Rückläufer aber auch an die Händler gehen. Aber auch dieses Geschäft ist in Relation sehr gering.

Heider: Das wird auch so bleiben: Wir machen nur jene Geschäfte, wo der Händler nicht hinkommt.

Und auch die Angemessenheit der Händler-Standards gefällt dem Netz: Wann wird sich hier bei der CI etwas ändern?

Egger: Alles muss mit Augenmaß geschehen: Man muss immer schauen, inwieweit es der Händler finanzieren kann. Da agieren wir bei Neuwagen und im After Sales sehr ausbilanziert. Der Händler muss ja auch Geld verdienen. Für 2025 sind keine Änderungen geplant. Doch die Marke muss sich weiterentwickeln. Einen Fahrplan dazu gibt es aber noch nicht. 

Aber es gibt auch Punkte, wo Mazda nicht so gut bewertet wird, etwa bei der Attraktivität der Modellpalette und bei den alternativen Antrieben. Was ist da geplant?

Egger: Die Ergebnisse sähen anders aus, hätte die Umfrage 3 Monate später stattgefunden. Damals wussten die Händler noch nicht, was kommen wird. 

Heider: Als weltweit betrachtet kleiner Hersteller kann man nicht auf jeder Hochzeit tanzen, sondern muss sich auf Schwerpunkte konzentrieren. Wir verfolgen den Multi-Solutions-Ansatz, elektrifizieren unsere Motoren, haben den MX-30 R-EV mit Wankelmotor und sparsame 6-Zylinder-Diesel. Bis 2030 wollen wir einen E-Anteil von 25 bis 40 Prozent in Europa.