Gefälschte Zündkerzen, oftmals hergestellt aus minderwertigen Materialien ohne Edelmetall-­Anteil, werden nicht den strengen Tests von Qualitätsherstellern wie NGK unterzogen und können schwere Motorschäden zur Folge haben. Etwa dann, wenn die Zündkerze überhitzt oder ein Stück des Keramikisolators abbricht und in den Brennraum gelangt. Die Folge davon sind aufwändige und kostspielige Reparaturen. Und auch Kfz-Betriebe, die gefälschte Teile einbauen, können mit rechtlichen Folgen konfrontiert sein. Fälschungen können erkannt werden, etwa durch ungewöhnliche Motorgeräusche oder klopfen. Da sind aber meist bereits Schäden ­entstanden.

Vorbeugende Maßnahmen
Aus diesem Grund sollten Fachkräfte in Kfz-Werkstätten vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Dazu zählt eine gewisse Skepsis gegenüber Schnäppchen. Autorisierte Vertriebskanäle gelten als Indikator für eine einwandfreie Ware. Manchmal legt bereits der erste Blick auf das Produkt eine Fälschung nahe. Das fängt beim Isolator an. Ist dieser unregelmäßig, gezackt, besteht aus verschiedenen Keramiken oder weist eine ungewohnte Farbe auf, ist Vorsicht geboten. Im Isolator eingeschlossene Luftblasen sind ebenso ein Hinweis auf eine Fälschung. ­Diese ­können mit einer Messung des Isolatordurchmessers sowie einer sorgfältigen Sichtprüfung erkannt werden. Der Kratztest mit ­einem scharfen Gegenstand am Sechskantteil der Zündkerze gibt ebenso Aufschluss über die Originalität ­eines Produkts. An einer Qualitätszündkerze ist der Sechskantteil nie mit einer Farbe überzogen, zudem ist immer eine Chargennummer angeführt. Ist diese zwar vorhanden, weist aber eine andere Schrift als jene auf der Zündkerze auf, handelt es sich ebenfalls um eine Fälschung.
Bei den oft aus Edelmetallen hergestellten Mittel­elektroden trennt sich die Spreu vom Weizen. Jene von NGK werden mit einem hochentwickelten Schweißverfahren befestigt, das von Fälschern nicht nachgebildet werden kann. Eine gefälschte Mittel­elektrode ist oftmals auch größer oder kleiner als das Originalteil. Bei der Masseelektrode ist es für Fälscher nahezu unmöglich, deren Winkel oder den genauen Abstand zwischen Masse- und Mittelelek­trode „nachzubauen“. Der korrekte Elektrodenabstand ist in den NGK-Spezifikationen enthalten und kann mit einer Lehre gemessen werden. Der gewölbte Bereich der Zündkerze sollte ebenfalls genauer in Augenschein genommen werden. Ist eine Maschinenschneidespur zu sehen, ist eine Fälschung naheliegend. Das ist auch dann der Fall, wenn die Oberfläche der Metallhülse des C-förmigen Teils eine Maschinenschneidspur aufweist. Auch beim Branding gibt es Anhaltspunkte: Ist die Schriftart verschmiert, kann es sich ebenfalls um eine minderqualitative Nachahmung handeln.