Während sich die Großen der Reifen-Branche bescheiden rund ums
Reifenforum präsentierten, klotzten die vermeintlich kleinen mit
repräsentativen Messeauftritten und demonstrierten damit
Wachstumswillen und Marktnähe. Großhandel, RDKS, Felgen und
Schneeketten komplettieren das Messe-Angebot im Reifenbereich.
Autoplus: Sailun im Mittelpunkt
Der diskrete Reifenspezialist Autoplus versorgt mit einer
Drei-Marken-Strategie seine Kunden, also Reifenspezialisten und
Autohäuser, in Österreich. Im Budget-B e re i c h hat man eine
exklusive Partnerschaft mit Sailun. Die Kooperation mit dem
chinesischen Hersteller wurde nun auch auf den Lkw-Bereich ausgedehnt
und stand im Mittelpunkt des Messeauftritts. Im Quality-Bereich
vertreibt Autoplus ebenfalls exklusiv für Österreich die Marke Lassa.
Im Premiumsegment setzt man auf Bridgestone. Insgesamt werden die
Kunden von 9 Außendienstmitarbeitern betreut, mit Arnold Juri ist ein
Spezialist für den Lkw-Bereich im Einsatz.
Borbet: 30 Jahre A-Rad
Das legendäre Borbet A-Rad hat eine Neuauflage erfahren und stand im
Zentrum des Borbet-Messeauftritts. Das "neue" A-Rad wurde den
Anforderungen moderner Fahrzeuge angepasst, die Formensprache von
damals in zeitgemäßes Design übersetzt. Ebenfalls neu im Programm ist
das BY-Rad, das an das alte B-Rad angelehnt ist. Wohin die Reise bei
Borbet geht, zeigt das auf der AutoZum präsentierte AE-Rad, das mit
der Dimension 7,5 x 20 für die schmalen und großen Räder entwickelt
und zudem noch weiter gewichtsoptimiert wurde.
Diewe Felgen: Weiterhin exklusiv bei Reifen Bruckmüller
Mit der neuen Felge "Turbina" präsentierte Andreas Riedlberger,
technischer Leiter bei Diewe Felgen, eine Messepremiere. Diese steht
zusammen mit der neuen Felge "Avio" - das Gesamtsortiment beträgt
damit 12 Modelle - ab Ende Februar zur Verfügung. In Österreich
erfolgt der Vertrieb weiterhin exklusiv bei Reifen Bruckmüller.Im
Jahr 2016 konnten rund 15.000 Felgen nach Österreich verkauft werden,
für 2017 werde eine Steigerung um 5 bis 10 Prozent angestrebt, so
Riedlberger.
Eska vertritt nun auchÖZKA-Reifen
"Bei Eska ist der Großhandel im Fokus", betonte Christian Gast von
der Eska Reifendienst Vergölst GmbH, die in Salzburg ausschließlich
Reifen für den Agrarsektor ausstellte. Die
Landwirtschaftsreifenpalette wurde mit Jahresanfang um das türkische
Fabrikat ÖZKA -als zusätzliche Marke im Radialsektor -erweitert. Mit
ÖZKA erhöhe sich die Zahl der von Eska vertretenen Marken im
Landwirtschaftsbereich auf ein Dutzend und die Marktabdeckung
insgesamt auf etwa 90 Prozent des Bedarfs des Reifenfachhandels, hieß
es auf der Messe.
Falken: Markenbekanntheit steigt
"Die Marketing-Aktivitäten von Falken greifen", berichtet Günther
Riepl, Direktor für Österreich, Schweiz und Osteuropa bei Falken. Das
in den vergangenen beiden Jahren forcierte Engagement bei Fußball,
Motorsport und Air-Race haben die Markenbekanntheit der Marke
gesteigert. "Der Kunde kennt das Produkt", so Riepl,"dabei versuchen
wir, Preis und Leistung in guter Balance zu halten." Beim Vertrauen
des Kunden spielt natürlich die Erstausrüstung eine große Rolle, wo
Falken beispielsweise beim VW Passat oder als jüngster Erfolg beim
Skoda Superb erfolgreich im Einsatz ist.
Giti Tire:Österreich-Start
Der in Singapur ansässige Reifen-Konzern Giti Tire wird nach der
Marke GT Radial nun die Marke Giti in Europa ansiedeln und als klar
strukturierte Quality-Marke positionieren. In Salzburg war man mit
dem deutschen Großhändler Reifen Straub vertreten, der als
Vertriebspartner fungiert. Gleichzeitig können interessierte Händler
die Produkte auch direkt bei Giti Tire Deutschland bestellen. Tobias
Stöckmann und Stefan Brohs (E-Commerce Director Europe) setzen auf
die Qualität und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hankook: Umfassendes Portfolio
Zum dritten Mal war der aufstrebende koreanische Reifenhersteller
Hankook auf der Auto-Zum in Salzburg präsent und demonstrierte damit
die Wachstumsstrategie auch am österreichischen Markt, der nach der
Nominierung von Tassilo Rodlauer als Country Manager nun aus drei
Mitarbeitern besteht; eine zusätzliche Erweiterung des Teams ist
geplant.
Produktseitig war das umfassende Portfolio von Hankook ausgestellt,
wobei die zukunftsweisende Reifentechnologie Sound Absorber im
Mittelpunkt stand. Damit können Innenraumgeräusche während der Fahrt
reduziert werden.
Interpneu: Eigenmarke schützt die Marge
Vor 30 Jahren hat Interpneu die Eigenmarke Platin gestartet und
feiert heuer großes Jubiläum. Das Konzept ist heute aktueller denn
je: Da diese Modelle exklusiv bei Interpneu erhältlich sind, wird das
Preisdumping über diverse andere Plattformen verhindert. Dabei lässt
Interpneu Reifen und Felgen bei namhaften OE-Herstellern im Auftrag
produzieren. Im Felgenbereich hat Interpneu das Angebot um die
italienische Marke GMP erweitert, das auch die großen
Räderdimensionen abdeckt.
Nokian: Marktbetreuung wird belohnt
Äußerst zufrieden zeigte sich Nokian-Country Manager Hannes Gößler
von der Entwicklung der Marke in Österreich: "Wir wachsen Sommer wie
Winter", so Gößler, der mit zwei weiteren Außendienstkollegen den
österreichischen Markt betreut und im Customer-Service-Center in Prag
zwei weitere Mitarbeiter aufnehmen konnte. "Damit haben wir dort drei
Mitarbeiter, die nur Österreich betreuen. Neben der Modellpalette
liegt der Erfolg an der guten Verfügbarkeit und am nicht zu dichten
Partnernetz, das exklusiv betreut wird. Kundenzufriedenheit ist uns
sowohl beim Autofahrer wie auch beim Händlerwichtig", so Gößler.
pewag profitiert vom schneereichen Winter
"Der Jänner ist bisher perfekt gelaufen, aber wir waren auch zuvor
sehr gut unterwegs", sagte Maria Köck, Geschäftsführerin von pewag:
Durch die hohe Nachfrage in diesem Winter hätten sich die Lager
wieder geleert, dies gelte auch für die anderen wichtigen
Schneeketten-Märkte wie Deutschland, die Schweiz und Frankreich. "Wir
sehen einen Trend, weil die Kunden verstärkt zu Qualitätsprodukten
greifen", freut sich Köck, die auf der AutoZum unter anderem die neue
servomatik vorstellte, die für Fahrzeuge mit Heckantrieb und engen
Radkästen ideal geeignet ist.
RTS: RDKS-Durchbruch am Aftermarket in 3 Jahren
Zufrieden mit dem Jahr 2016 zeigt sich Geschäftsführer Uwe Amhölter:
Der Marktanteil konnte weiter gesteigert werden, um die 500.000
RDK-Sensoren wurden abgesetzt. Mit den Cub-Universal-Sensoren verfüge
das Unternehmen über "weltweit die einzigen Sensoren, die alle
Protokolle auf einem Chip vereinen", betont Amhölter. RTS verfügt
überdie Vermarktungsrechte für die D-A-CH-Region, Italien und
Slowenien. Den Durchbruch von RDKS am Aftermarket erwartet Amhölter
in 3 Jahren. Seit Jahresbeginn fungiert Andreas Hertel als
Vertriebsbeauftragter.
Schrader: Markt entwickelt sich
Der Weltmarktführer im Bereich Reifendruckkontrollsystem RDKS
profitiert von der hohen Erstausrüstungskompetenz, die auch immer
mehr in den Aftermarket einfließt. Highlight sind unverändert der
programmierbare EZ Sensor sowie das EZ-SensorPad. Dieses
Programmiergerät ist über das Smartphone mit dem Internetverbunden
und verfügt daher permanent und kostenlos über die topaktuellen Daten
zur Programmierung des Sensors für das jeweilige Fahrzeug. "Wir sehen
noch viel Potenzial, der Markt entwickelt sich", so Vertriebsleiter
Jens Müller.