Der chinesische Automarkt wächst weiter: Im 1. Quartal 2025 wurden über 5,1 Millionen Fahrzeuge verkauft, das ist ein Plus von 6% im Vergleich zum Vorjahr. Wie eine Studie des Center for Automotive Research zeigt, sind NEVs die Treiber dieses Wachstums, deren Absatz um über 36% zulegte. Der Verbrennerabsatz hingegen fiel um knapp 12%. Im März erreichten NEVs bereits 51% aller Neuzulassungen – ein historischer Wert.

Die wachsende Akzeptanz elektrischer Modelle verschiebt nicht nur Marktanteile, sondern verändert das gesamte Kräfteverhältnis. Während traditionelle Hersteller verlieren, gewinnen einheimische Anbieter rasant an Bedeutung. Besonders auffällig: der rapide Aufstieg chinesischer Marken wie BYD und Geely. Der Wandel ist nicht nur technischer Natur – er betrifft ganze Marktstrukturen und setzt internationale Konzerne zunehmend unter Druck.

BYD an der Spitze – Geely auf dem Vormarsch

Bisher unangefochten an der Spitze bleibt BYD. Der Hersteller bleibt der klare Marktführer auf dem chinesischen Automarkt. Nach einem Höchstwert von 16,2 Prozent Marktanteil im Jahr 2024 liegt das Unternehmen im 1. Quartal 2025 bei 13,6 Prozent und dominiert weiterhin das NEV-Segment mit 28,8 Prozent. Besonders dynamisch zeigt sich dabei Geely: Mit einem Gesamtmarktanteil von 12 Prozent nähert sich der Konzern erstmals Volkswagen an (12,1 Prozent). Auch im Elektrobereich ist Geely stark – mit 13,3 Prozent Marktanteil im 1. Quartal 2025. Weitere heimische Marken wie Chery und Changan legen ebenfalls zu. Chery steigerte sich von 4,1 Prozent (2021) auf 6,6 Prozent (Q1 2025). Die Zahlen zeigen: Die Wachstumsdynamik der chinesischen Hersteller ist hoch – sie profitieren von Innovationskraft, Tempo und Kundennähe. Die internationalen Konzerne geraten zunehmend ins Hintertreffen.

Globale Hersteller verlieren den Anschluss

Im wichtigsten Automarkt der Welt geraten internationale Hersteller unter Druck. Während chinesische Marken bei E-Autos stark zulegen, verlieren globale Konzerne Marktanteile. Tesla fiel von 9,7 Prozent (2021) auf nur noch 5,6 Prozent im 1. Quartal 2025. Volkswagen hält sich insgesamt stabil, ist im NEV-Segment aber mit 2 Prozent (2024) abgeschlagen. BMW und Mercedes-Benz erreichen dort lediglich 0,9 Prozent bzw. 0,5 Prozent. Auch Toyota und General Motors verlieren stetig an Boden.

Die Gründe sind vielfältig: fehlende Modelle, mangelnde Lokalisierung und langsame Reaktion auf Markttrends. Der chinesische Markt wird nicht nur größer, sondern auch anspruchsvoller – besonders in puncto Digitalisierung und Technologie. Internationale Hersteller müssen umdenken, wenn sie in China künftig noch eine Rolle spielen wollen.