Die Durststrecke nach der Wirtschaftskrise war lang, doch im Sommer 2013 wendete sich das Blatt: Plötzlich ging es mit den Zulassungszahlen wieder aufwärts, auch wenn die meisten Länder Südeuropas -allen voran Spanien, Italien und Griechenland -anfangs noch nachhinkten. Doch jetzt ist fast überall eitel Wonne: Durch das 9,7-prozentige Wachstum im September liegt der europäische Neuwagenmarkt nach 3 Quartalen bereits um 9,0 Prozent vor dem Vorjahr.

Die Frage ist nur, wie sich der VW-Dieselskandal auf den Absatz der kommenden Monate auswirken wird. Das Vertrauen der Konsumenten ist einigermaßen erschüttert, und vor allem die vier Konzernmarken VW, Audi, Seat und Skoda werden eine Zeitlang wohl mit Einbußen rechnen müssen, auch wenn im September (+6,0 Prozent bei VW und sogar +10,2 Prozent bei Audi) noch keine negativen Effekte bemerkbar waren.

Mercedes gibt Vollgas

Gut lief es heuer auch für Mercedes: 77.190 Neuwagen (+11,8 Prozent) mit dem Stern wurden in den 29 von der JATO untersuchten Staaten Europas im September abgesetzt, was Rang 7 unter allen Marken bedeutet. Die direkten Konkurrenten BMW (78.458) und Audi (75.435) lagen im September unmittelbar vor bzw. hinter den Stuttgartern. Im Jahresvergleich liegt Mercedes mit 557.233 Einheiten (+12,1 Prozent) sogar knapp vor BMW (553.171), muss jedoch Audi (590.401) ziemlich weit davonziehen lassen.

Klar, dass man in der Mercedes-Zentrale zufrieden ist. Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Zetsche nennt eine Umsatzrendite von 10 Prozent für das 3. Quartal: "Damit haben wir bewiesen, dass wir die richtige Strategie verfolgen und mit den richtigen Produkten sowie Technologien unterwegs sind."

Vor allem Großbritannien (+25), Italien (+28) und Spanien (+38 Prozent) trugen in Europa zum Mercedes-Ergebnis bei, aber auch in Deutschland (+11 Prozent) war man sehr gut unterwegs. (MUE)