130 Kunden ausÖsterreich besuchten die WM-Werkstattmesse in München,
um sich auf den aktuellen Stand der Technik und Warenverfügbarkeit zu
bringen und sich über den Fusionsfortgang WM mit Trost zu
informieren.
Nach Erfüllung aller kartellamtlichen Auflagen -6 Niederlassungen von
WM und 3 von Trost wechseln zur Essener Hennig-Gruppe -kann
WM-Vorstandsvorsitzender Frank Schröder sein Fusionswerk mit Trost
zügig vorantreiben.
Die andere Nachricht ist profaner Natur und hat bei sinkendem
Gesamt-und steigendem Konzentrationsmarkt schlicht die
Kundenzufriedenheit im Visier. WM-Österreich-Chef Gerald Beirer lud
zu diesem Zweck 130 heimische Kunden aus dem Kfz-Gewerbe nach
München, um sie gemeinsam mit den Lieferanten auf die Zukunft in der
Ersatzteilversorgung und Werkstattausrüstung einzustimmen.
Zuversichtliche Jungunternehmer
"Nur die Besten werden gewinnen", weiß Beirer und kümmert sich mit
seinem Außendienstpersonal neben der Pflege der Stammkundschaft vor
allem auch um die unternehmerischen Neuanfänger: "Alles Leute mit
toller Ausbildung, jedoch von den traditionellen Arbeitgebern aus
Einsparungsgründen ausgeschieden und in die Selbstständigkeit
gezwungen, um zu überleben." Da wartet ein hartes Stück Arbeit, sind
doch Umsatzdenken und Bonitätsfragen in Einklang zu bringen mit der
Marktrealität und die gilt es mangels Kaufkraft und wachsender
politischer Unklarheiten in Europa in aller Deutlichkeit zu
hinterfragen.
Oft und gern gesehen
Erstaunlich ist dabei die Zuversicht vieler Jungunternehmer, die sich
-preisorientiert -ihr Stück vom Marktkuchen abschneiden und den
etablierten Kfz-Betrieben und Dienstleistern das Leben schwer machen.
Mitten drinnen die Waren und Ausrüstungsspezialisten von WM, die
selbst einem beinharten Wettbewerb ausgesetzt sind. So ist es nur
verständlich, dass die Wachstumsraten in den einstelligen unteren
Bereich zurückfallen. Vorbei sind die Zeiten überquellender Erfolge,
die Schulung von Produktanwendung und Dienstleistung erschöpfen sich.
Völkerwanderung und Freihandelsbestrebungen sind die neuen
Sorgenkinder der etablierten Wirtschaftstreibenden. Viele
Diskussionen drehen sich um Umschichtung. Das Wirtschaftsrad dreht
sich langsamer, der Erfolgsdruck für alle am Prozess Beteiligten wird
immer brutaler -eine unheilige Allianz ist das.
Die Kfz-Werkstattunternehmer sind eine immer jünger werdende volatile
Masse, wissen die Lieferanten zu berichten. Allen ist das Internet
vertraut, wenn es um Preise geht, vor allem in der
Werkstattausrüstung. Braucht es aber verlässliche Hilfe, greifen die
Kunden gerne auf vertraute Kontakte zurück und da kann es passieren,
dass mit dem Wechsel eines Fachmannes auch "sein" Kunde nachzieht. Es
menschelt, sagen die Besucher, tauschen sich aus und lassen es sich
während der zwei Tage am Wochenende gut gehen. Auf einer Hausmesse
gibt es Essen und Trinken gratis und oft auch die Reise zur
Veranstaltung.
Die Lieferantenvertreter schmunzeln in sich hinein, weil sie ein und
denselben Kleinunternehmer während des Jahres bei mehreren Messen,
jedoch immer unter anderer Flagge, zu Gesicht bekommen.
Auffallend sind die vielen Neugründungen. Chance und Risiko zugleich,
sinkende Umsätze der Etablierten halbwegs kompensieren zu können.
Dabei werden Bonitätsprüfungen oft nicht unter strengen
Basel-II-Regeln, sondern unter dem Aspekt persönlichen Vertrauens
bewertet. (LUS)