Auch wenn sich Rückrufaktionen der Hersteller häufen, passiert es
doch nicht so oft, dass man persönlich davon betroffen ist: Seit
1987, als ich mein erstes Auto (einen Renault R4) kaufte, flatterten
exakt zwei derartige Briefe ins Haus. Einmal, es war vor knapp 20
Jahren, wurde mein 2er-Golf in die Werkstatt gerufen (den Grund habe
ich vergessen).
Und jetzt passierte es mit dem Opel Meriva, den meine
Frau fährt.
Der Grund: Das flexible Stahlkabel, das den Sicherheitsgurt mit dem
Auto verbindet, kann sich durch Ermüdung lösen. Doch wer glaubt, dass
Behörden, Importeur und Versicherungsverband in so einem -durchaus
gefährlichen -Fall besonders schnell sind, irrt. Das Schreiben des
Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,
Sektion Konsumentenpolitik, ist mit 23. September datiert, derbeiliegende Brief von General Motors Austria, in dem die Details
erläutert werden, mit 16. Oktober. Bis der Versicherungsverband
reagierte, all diese Briefe in ein Kuvert steckte und dadurch erst
die Zulassungsbesitzer verständigte, verging neuerlich Zeit: Sein
Schreiben landete am 4. November inunserem Briefkasten. Insgesamt 6
Wochen also, in denen durchaus etwas passieren hätte können.
Da kann man nur hoffen, dass die Kooperation beim nächsten großen
Rückruf, der Mega-Sache mit den manipulierten Motoren des
VW-Konzerns, besser funktioniert. Wir werden es uns mithilfe unserer
"Informanten" genau anschauen: Denn die Zahl jener Bekannten, die von
dieser Sache betroffen sind, steigt von Tag zu Tag!