Im folgenden Schwerpunkt-Thema ONLINE stellen wir Produkte und
Entwicklungen für den digitalen Kfz-Betrieb vor -von der
Händlersoftware über Neuwagen-Vermarktungsplattformen bis zur
richtigen Facebook-Nutzung. Die Entwicklung ist mehr als rasant.
Vermutlich werden Sie es nicht mehr hören können, den Hype um Online
und Internet. "Wir machen eh überall mit", sind viele Händler
überzeugt. Schließlich sind die Hersteller ja ohnehin mit tollen
Online-Auftritten vertreten, die Gebrauchtwagen sind auf diversen
Börsen inseriert und die eigene Firma hat auch eine "Homepage". Dochist das genug? Mitnichten! Die Entwicklung schreitet viel schneller
voran, als die Betriebe reagieren. Ein Beispiel: Laut einer Umfrage
aus dem DAT-Report 2015 können sich mittlerweile 28 Prozent der
Werkstattkunden mit Internetanschluss vorstellen, ihre
Wartungsarbeiten verbindlich online zu buchen. Gegenüber 21 Prozent
aus dem DAT-Report 2013 bedeutet das eine Steigerung von 7
Prozentpunkten in diesem kurzen Zeitraum, Tendenz stark steigend. Die
umgekehrte Frage: Wie viele Werkstätten stellen ihren Terminkalender
online zur Verfügung, damit sich Kunden elektronisch eintragen
können?
Elektronische Kundenbindung
In Zeiten von Smartphones und Apps wird auch die Verbindung zwischen
Kunden und Kfz-Betrieb immeröfter elektronisch erfolgen. Auch hier
ein Beispiel: Lackhersteller Axalta hat mit seinem Automotive Repair
Network eine App vorgestellt, wo der Autofahrer die komplette
Schadensabwicklung über App an die Werkstätte seines Vertrauens
meldet. Solche Lösungen gibt es auch von Versicherungen und
dergleichen. Die Frage wird zukünftig sein, wer die App zur Verfügung
stellt und wer damit den Kunden steuert.
Virtueller Schauraum
Im Neuwagen-Verkauf ist der Kampf zwischen realem und virtuellem
Autohaus längst ausgebrochen. Die zukünftigen Schauräume und
Verkäuferarbeitsplätze haben riesige Bildschirme, wo der Kunde
gemeinsam mit dem Verkäufer sein Fahrzeug konfiguriert. Damit soll
erreicht werden, dass der Kunde trotz virtueller Auswahl aufgrund des
Kauferlebnisses noch immer ins Autohaus fährt. Eine tatsächliche
Präsentation der Fahrzeugvielfalt ist bei 40,50 und bald 60 Modellen
pro Hersteller ohnehin bald nicht mehr möglich.
Die Entwicklung des Online-Handels kann der klassische Kfz-Betrieb
nur bedingt beeinflussen. Beim Bereich Aftersales muss die Werkstätte
jedoch möglichst bald und intensiv die elektronische Kundenbindung
herstellen.