Ende Oktober vollzog Daimler Financial Services die Integration der
Welcome-Gruppe. Für den Konzern bedeutete dies eine Komplettierung
seines Finanzierungsangebots, für den früheren Eigentümer Wiesenthal
dagegen den Verzicht auf ein jahrzehntelang gepflegtes
Alleinstellungsmerkmal.
Die immer strengeren Auflagen für Banken und der damit verbundene
Kapitalbedarf bewogen Wiesenthal laut eigenen Angaben, die
Finanzdienstleistungstochter Welcome an den Hersteller abzugeben. Der
zögerte nicht, sein Finanzierungsangebot in Österreich abzurunden.
Künftig setzt man einerseits auf die bereits seit 17 Jahren
bestehende Tochterfirma Mercedes-Benz Financial Services Austria, mit
der die Leasing-und Versicherungsaktivitäten von Welcome verschmolzen
wurden. Andererseits wurde die frühere Welcome Bank in die
Mercedes-Benz Bank umgewandelt, wodurch man auch in Österreich eine
Vollbanklizenz erhielt. Dies ermöglicht es, das bisher auf
(Fuhrpark-)Leasing und Versicherungen beschränkte Angebot um Kredite
für Neu-und Gebrauchtwagen, Händlerbestandsfinanzierungen sowie das
komplette Flottenmanagement zu ergänzen.
Personelle Kontinuität
Der Firmensitz der Mercedes-Benz Bank befindet sich weiterhin in
Wien, wo von Wiesenthal kurzerhand die bisherigen Büroräumlichkeiten
angemietet wurden . Die Geschäftsführung besteht aus Richard Heckert,
der zuletzt für Daimler Financial Services in Deutschland tätig war,
sowie aus dem davor als Geschäftsführer von Welcome fungierenden Mag.
Markus Gschladt (Marktfolge). Weitere frühere Welcome-Führungskräfte
wie Mag. René Österreicher, Leiter Marketing und Vertrieb, haben
ebenfalls leitende Positionen im neuen Unternehmen inne.
Einen Neuzugang gibt es dagegen bei Mercedes-Benz Financial Services
in Salzburg: Dort folgt Horst Wohlfart, zuletzt für die
Finanzierungsgesellschaft in Singapur verantwortlich, an der
Firmenspitze auf die nach Spanien wechselnde Ilka Fürstenberger.
(HAY)