Dasäußere Erscheinungsbild des neuen Betriebes im kleinen Höbenbach ist eher unscheinbar: ein landwirtschaftlicher Hof, der nach und nach zu einem Lack-und Karosseriebetrieb ausgebaut wurde. Die Überraschung folgt im Innenhof, wo zuerst die professionelle Beschriftung und der dynamische Auftritt der jungen Firma Ettenauer ins Auge stechen. Im

Inneren der Werkstätte wähnt man sich in einem modernen Schulungszentrum eines Lackherstellers: neueste Geräte, moderne Einrichtung, perfekt organisiert, blitzsauber. Die Parallelen zu einem Schulungszentrum sind freilich nicht zufällig. Schließlich war Martin Ettenauer mehrere Jahre Anwendungstechniker bei Spies Hecker. Er hat den Kunden nicht nur das richtige Lackieren und den richtigen Umgang mit den Farben von Spies Hecker gezeigt, sondern auch darauf hingewiesen, wie wichtig die richtige Ausstattung sowie eine saubere, gut organisierte Werkstätte für Qualität und Erfolg sind.

Theorie und Praxis

Nun beweist er allen Kollegen und vor allem seinen heutigen Kunden, wie richtig seine Beratung war und wie man erfolgreich sein kann, wenn man alles richtig macht. Dahinter steckt keineÜberheblichkeit, Ettenauer und seine Frau Sonja haben sich den Erfolg Schritt für Schritt hart erarbeitet. Die erste Lackierkabine im Jahr 2007 hat Ettenauer selbst gebaut -in den Stadl des Hofes.

In einem Wirtschaftsraum war die Spenglerei untergebracht, da arbeitete er noch allein. Nach und nach kamen qualifizierte Mitarbeiter dazu. 2014 hat er einen Teil des alten Gebäudes weggerissen und eine komplett neue Lackiererei gebaut, die seinem Verständnis von moderner Technik, Qualität und Gestaltung entspricht. Heute nutzt Ettenauers Team zwei Füllerplätze, die alte sowie die neue Kabine, und das in einer Zeit, wo die Branche über Auslastungsprobleme klagt undso manche Lackierkabine immer seltener auf Betriebstemperatur kommt.

Starker Partner

Partner dabei war und ist die Firma Kastner, der Spezialist für Werkstattausrüstung, die nicht nur die entsprechenden Geräte, sondern auch die richtige Betreuung für einen Neubau samt Unterstützung bei der Genehmigung ermöglicht. "Wir haben viel Erfahrung und auch die wichtigen Kontakte in diesen Verfahren", erklärt Ing. Franz Winkelmüller, Gebietsleiter bei Kastner.

Herzstück ist eine Lackierkabine von Blowtherm, die alle Stückerl spielt: Frequenzumformer (für den Betrieb in Teillast, wenn nicht die volle Leistung gefragt ist), Gasflächenbrenner für besonders effiziente Heizung sowie Wärmerückgewinnung mit Kreuzstromverfahren. Hier wird die Abluft genutzt, umdie hereinströmende Luft wieder zu erwärmen, ein wesentlicher Faktor zur Energieeinsparung in der kalten Jahreszeit.

Gesundes Wachstum

Das Wachstum ist ein gesundes, basiert auf der Qualität, die mit Mundpropaganda weitergetragen wird. Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle, von den Stundensätzen der großen Betriebe ist der Jungunternehmer weit entfernt. Den Erfolg führt Ettenauer aber auf andere Faktoren zurück: gute Mitarbeiter, die richtigen Materialien, moderne Geräte,Sauberkeit und Ordnung.

Für Winkelmüller ist Ettenauer ein echter Fachmann und sein Unternehmen ein Vorzeigebetrieb. "Hier kann ich auch mit Kunden herkommen und eine moderne Werkstätte präsentieren", so der erfahrene Gebietsleiter. Auch etwas Stolz schwingt bei ihm mit, schließlich war er an der Planung und Umsetzungmaßgeblich beteiligt. (GEW)