Die jährliche Management-Tagung von Acoat Selected, dem
Partnernetzwerk von Akzo Nobel Coatings, ist bestens besucht und
hochkarätig besetzt. Beiräte, Qualitätskriterien und
Prozessoptimierung sind dabei die aktuellen Themen.
Nächstes Jahr wird Acoat Selected 40 Jahre alt -und es war noch nie
so notwendig und sinnvoll wie heute. Das scheinen auch die Mitglieder
zu merken, welche die jährliche Management-Tagung nahezu stürmen. In
einer gemeinsamen Veranstaltung treffen sich die aktuell 356
Mitgliedsbetriebe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz,
großteils mit Familien bzw. Mitarbeitern.
Im vergangenen Jahr wurde in Salzburg der Beirat eingeführt, also
Vertreter der Mitglieder ausgewählt, um Acoat Selected noch
effizienter und noch zielgerichteter zu entwickeln. Während der
Beirat aus Deutschland und der Schweiz zur Wiederwahl angetreten ist,
wurden die österreichischen Vertreter bei der diesjährigen
Management-Konferenz in Leipzigerstmals vorgestellt. Die Unternehmer
Albert Kiegler aus Sieghartskirchen, Christoph Gruber aus Wien und
Karl Janiba aus Obertrum haben sich für die erste Phase zur Verfügung
gestellt und vertreten die Anliegen der österreichischen Betriebe bei
Acoat Selected.
Maßgeschneiderte Prozessoptimierung
Die wichtigsten Anforderungen für den Lackierbetrieb sind die
Einhaltung der Termine und die richtige Qualität. Beim wachsenden
Preisdruck durch den Kunden und die steigende Schadenssteuerung wird
die Einhaltung dabei immer schwieriger. Gleichzeitig steigen die
Kosten für Personal und Energie. PCE (Process Centered Environment)
wurde als eines der tragenden Säulen von Acoat Selected ausgewählt
und speziell für Karosserie-und Lackierbetriebe von Akzo Nobel in den
USA entwickelt. "Im Gegensatz zu vielen anderen
Prozess-Optimierungsverfahren schaut PCE auch sehr stark auf die
Kosten", erklärt Andreas Bäurle. Bäurle war die vergangenen Jahre als
Vertriebsleiter Akzo Nobel für den österreichischen Markt
verantwortlich und hat sein Steckenpferd, die Prozessoptimierung, zu
seiner Hauptaufgabe gemacht. Er berät Acoat-Selected-Betriebe in
Deutschland, Österreich und der Schweiz zu diesem Thema.
Konzentration auf das Wesentliche
PCE besteht aus 10 praxisgerechten Bausteinen, die im Wesentlichen
eines zum Ziel haben: Der Mitarbeiter soll sich auf seine
wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren.
Der Bereich 5S umfasst beispielsweise die Organisation des
Arbeitsplatzes, der sauber, sortiert und sichtbar organisiert sein
soll. Das betrifft den Teilewagen ebenso wie das Werkzeug oder den
Mischraum. Dazu gehören aber auch das Standardisieren und die
Qualität von Prozessen. "Es gibt immer wieder Konflikte zwischen den
Mitarbeitern der Vorbereitung und den Lackierern", so Bäurle. Dem sei
mit einer exakten Standardisierung der Abläufe und der
Verantwortlichkeiten einfach Abhilfe zu schaffen.
Ein nicht unwesentlicher Teil der Kosten ist auf Verschwendung
zurückzuführen. Das beginnt beim Transport und zu hohem Lagerbestand,
geht über die langen Wege und endet bei den Wartezeiten der
Mitarbeiter. "Nacharbeit ist ein Beispiel für komplette
Verschwendung", so Bäurle. Denn die Nachbesserung von Fehlern bringt
nicht nur direkte Kosten, sondern meistensauch aktuelle sowie die
darauffolgenden Termine unter Druck.
Mitarbeit der Mitarbeiter
Die Basis der Verbesserung ist die Einbeziehung der Mitarbeiter. Zum
einen haben die ausführenden Personen einen deutlich besseren Zugang,
zudem ist die Mitarbeit der Betroffenen entscheidend für den Erfolg
der Veränderung. "Das Grundprinzip lautet daher: "Keine Aktion ohne
Motivation", erklärt Bäurle. Die Basis jeglicher Veränderung, davon
ist er überzeugt, ist die Bereitschaftdazu. (GEW)