1,8 Prozent beträgt die durchschnittliche Umsatzrendite einer
österreichischen Werkstatt laut den jüngsten Daten der KMU Forschung
Austria. Beschäftigt sich ein Kfz-Betrieb auch mit dem Autohandel,
sinkt die Rendite auf magere 1,5 Prozent.
Reparaturaufkommen und
Neuwagenverkäufe gehen zurück, der Konkurrenzkampf steigt. Nur auf
ein Geschäftsfeld scheint noch uneingeschränkt Verlass zu sein: Der
Ölwechsel zählt zu den letzten großen Ertragsbringern im Kfz-Alltag.
Professionell geführte Kfz-Betriebe wissen, was sie am
Schmierstoffgeschäft haben. Deshalb vermeiden sie Lockangebote mit
Niedrigstpreisen und vertrauen auf die Zusammenarbeit mit
renommierten Herstellern. Gut so, denn das "schwarze Gold" kann
rapide an Wert verlieren. Das beweist der deutsche Markt, auf dem in
den vergangenen Jahren ein regelrechter Preiskampf tobt.
Anstatt sich gegenseitig die Renditen zu ruinieren, sind Autohäuser
und Werkstätten gut beraten, die Betreuung ihrer Ölwechselkunden zu
forcieren. Zum Service gehört auch der Verkauf des berühmten
"Mitnahmeliters": Dabei handelt es sich keineswegs um ein
überflüssiges Produkt, wie jeder Autofahrer bestätigen wird, der
schon einmal aufgrund einer aufleuchtenden Warnlampe an der nächsten
Tankstelle nach dem richtigen Schmierstoff gesucht hat. Der Tankwart,
so es ihn überhaupt gibt, weiß in der Regel nicht über die richtige
Ölqualität Bescheid: Diesen Wissensvorsprung können Kfz-Betriebe
professionell kommunizieren. Umfragen beweisen, dass ihren
Mitarbeitern von den Konsumenten hohe Kompetenz zugestanden wird.
Ein Kelch scheint an der Branche jedenfalls vorübergegangen zu sein:
Die "lebenslange Ölbefüllung", von der vor einigen Jahren noch die
Rede war, hat sich als unrealistisches Szenario herausgestellt. Die
Ölwechselintervalle haben sich bei (zuweilen
fahrverhaltensabhängigen) Werten von 25.000 bis 35.000 Kilometern
eingependelt.
Der Pkw-Bestand steigt unterdessen stetig. Während es vor 5 Jahren
erst 4,2 Millionen Fahrzeuge auf den österreichischen Straßen gab,
wurde 2012 ein sattes Plus von 4,51 auf nunmehr 4,58 Millionen Stück
verzeichnet.
Das Durchschnittsalter des Fuhrparks liegt bei konstant hohen 87
Monaten, beachtliche 37 Prozent der Pkws sindälter als 10 Jahre.
Auch das trägt zu einer nachhaltigen Basis für das
Schmierstoffgeschäft der Autobetriebe bei -vorausgesetzt, alle
Marktteilnehmer beweisen genug wirtschaftliche Eigenverantwortung.