Dass 2012 der bislang zweitstärkste Pkw-Markt verzeichnet wurde, ist weithin bekannt. Dass die Kurzzulassungen auf einen neuen Rekordwert stiegen, hat sich ebenfalls herumgesprochen. Doch welche Marken haben am meisten davon profitiert? Das ist eine der vielen Fragen, die der soeben erschienene "EurotaxManagementReport" beantwortet.

Kurzläufer schönen die Statistik

Wie aus dem mehr als 130 Seiten starken Nachschlagewerk hervorgeht, konnte Nissan im Vorjahr seine Marktposition am deutlichsten durch Kurzzulassungen aufbessern. Die japanische Marke lag bei Abzug der Anmeldungen unter 60 Tagen nur auf Rang 19 der Herstellerstatistik, einschließlich der Kurzzulassungen belegte sie aber Rang 15. Ford konnte sich nach gleichem Muster von Platz 6 auf Platz 3, Hyundai von Platz 7 auf Platz 5, Renault von Platz 10 auf Platz 7 und Fiat von Platz 14 auf Platz 12 verbessern.

Die regionale Verteilung der Kurzzulassungen istübrigens unterschiedlich: Mit einem Plus von 1.022 auf 17.133 Stück wurden 2012 neuerlich in Oberösterreich die meisten Anmeldungen getätigt. Dahinter folgt Wien, Sitz der meisten Autoimporteure, wo ein Zuwachs von 2.018 Stück auf 16.264 Kurzzulassungen verzeichnet wurde. In Salzburg, wo ebenfalls diverse Importgesellschaften ansässig sind, gab es dagegen nur ein moderates Plus um 185 auf 4.827 Stück.

Allrad und Firmenwagen im Trend

Bei der Analyse der Fahrzeugverkäufe fällt auf, dass der Allradanteil kontinuierlich steigt: Wurden 2009 erst 42.886 vierradgetriebene Pkws neu zugelassen, waren es 2011 bereits 51.727 und im Vorjahr sogar 58.566 Stück.

Ein weiterer Trend ist der Anstieg der Firmenkundenverkäufe: 2011 gingen 48,7 Prozent der neuen Pkws an Unternehmen, im Vorjahr waren es schon 51,2 Prozent. Würde man bei diesen Zahlen auch die Eigenanmeldungen des Handels berücksichtigen, käme man sogar auf über 71 Prozent Firmenzulassungen.

Anhaltende Strukturbereinigung

Segmentiert man den Markt nach Bezirkshauptmannschaften, verkaufen die meistenösterreichischen Markenbetriebe derzeit 50 bis 100 Neuwagen pro Jahr. Der Verdacht, dass dies zum nachhaltigen Überleben nicht ausreicht, liegt nahe: Die Zahl der Kfz-Betriebe mit Markenvertrag geht nämlich sukzessive zurück.

Während es im Februar 2013 exakt 2.204 Kfz-Betriebe mit mindestens einem Markenvertrag gab, waren es ein Jahr davor noch 2.221 Firmen. Im Februar 2007 hatte es gar noch 2.397 Markenbetriebe gegeben. Die Zahl der Exklusivbetriebe sank im gleichen Zeitraum von 1.329 über 1.005 auf 979 Autohäuser. Neuzulassungsrekorde und Kurzzulassungskunststücke können diesen Strukturwandel offensichtlich nicht aufhalten.