Die Autowelt, in der ich lebe, ist jedenfalls dynamisch und
pulsierend. Das wiederum stimmt mich positiv für 2013.
Im
abgelaufenen Jahr hat das Pendel ausgeschlagen in Richtung
Marktrückgang. Jetzt ist die Frage, wann schlägt es wieder zurück in
Richtung Wachstum? Das zieht die Autobranche in ihren Bann -manche
Autohäuser sind damit überfordert.
Der Wirtschaftsprozess der Gegenwart wird nicht gern wahrgenommen.
Das Internet bietet das ideale Versteck dafür. Was real nicht im
Markt absetzbar ist, wird online interpretiert. So bleibt es eine
weitverbreitete Ansicht, dass der Marktrückgang in unserem
Lebensumfeld nur eine vorübergehende Phase sei, die spätestens 2014
im Pendelschlag wieder ins Positive kippt.
Ich kann mich für diese Ansicht nicht erwärmen. Die
Automobilwirtschaft müsste bloß einen flüchtigen Blick darauf werfen,
was über die "Geisel Auto(mobilität)" in Blogs, Chats und Foren
gepostet, bei Diskussionen selbst von gebildeten Teilnehmern
schwadroniert oder in den Leserbriefspalten der Zeitungen
veröffentlicht wird. Besonders die virtuelle Stimmung in der
Öffentlichkeit gegen das Auto ist mies.
Gleichzeitig wird -wie immer zum Jahreswechsel -wieder eine
Erinnerungskultur lebendig, die uns einen "eh nicht so schlechten
Marktzustand" suggeriert.
Aussagen der Berufsoptimisten verkommen dabei eher zur lästigen
Pflichtübung. Tragisch wird diese Handlungsweise spätestens dann,
wenn reale Daten, Fakten und Zahlen der suggerierten Realität
widersprechen.
2012 ging die Sparquote deutlich zurück. Im Gegensatz zu früher
werden jedoch vom Notgeld kaum Autos gekauft, womit auch dieses Thema
ausgereizt ist. Die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung ist der
Gradmesser für 2013. Der Pendelschlag zurück zum Erfolg wird etwas
warten müssen, vermutet Ihr Gerhard Lustig