Mit einem Plus von 18,36 Prozent bei den Neuwagenzulassungen hätte
wohl niemand gerechnet. Damit scheint ein neues Rekordjahr in
Reichweite.
Ein einziger roter, nach unten zeigender Balken -und der ausgerechnet
bei den Kleinsten der Kleinen, die ohnehin wenig Ertrag abwerfen.
Alle anderen Pfeile sind grün und zeigen bergauf. Wer einen Blick auf
die Segmente (auf der nebenstehenden Seite rechts unten) wirft,
bekommt einen raschen Überblick, wie der Hase in der Autobranche
momentan läuft: Nämlich ganz, ganz schnell, und zwar in Richtung
eines neuerlichen Rekordjahres. Passiert nicht in der zweiten
Jahreshälfte etwas Gravierendes, werden die 328.563 Neuzulassungen
von 2010, die man für längere Zeit in Stein gemeißelt hielt, wohl
"fallen". Nach den ersten fünf Monaten liegt der Gesamtmarkt bei den
Pkws und Kombis um 18.857 Einheiten bzw. 13,79 Prozent über jenem des
Vorjahres.
Interessant ist, dass es bei den größeren Marken dennoch einige
Verlierer gibt (was nur zum Teil durch den teilweisen Verzicht auf
Kurzzulassungen erklärbar ist): Citroën wäre hier ebenso zu nennen
wie Fiat oder die drei japanischen Marken Honda, Mazda und Toyota
-von den durch Umstrukturierungen betroffenen Marken (Lancia,
Chrysler, Jeep) gar nicht zu reden.
Nachlässe so hoch wie schon lange nicht
Einer, der heuer viel Freude mit den Neuzulassungen hat, ist
Dipl.-Bw. Steffen Knapp, Generaldirektor von Ford Austria. "Das ist
schon eine Nummer", sagt er mit Blick auf die Mai-Statistik, die für
seine Marke ein Plus von 30,94 Prozent ausweist. Vor allem die
C-Plattform mit C-MAX, Grand C-MAX, Kuga und Focus trägt zum
deutlichen Plus bei, wobei sich die Zuwächse beim Focus noch erhöhen,
wenn die bereits bestellten Fahrzeuge ausgeliefert werden und sich
auch der neue Kombi bemerkbar macht.
Bleibt nur die Frage, mit welchen Zahlen man bei der Abrechnung zu
Jahresende rechnen darf: Schon werden 340.000 (oder sogar etwas mehr)
Neuzulassungen als mögliches Endergebnis genannt. Doch immer mehr
Händler beklagen, dass sich die zusätzlichen Zulassungen nicht im
Ertrag niederschlagen, weil der umkämpfte Markt so starke Nachlässe
erfordert wie selten zuvor ...