Ob Luxusfahrzeug, Kleintransporter oder Mittelklassewagen mit
"unverkäuflicher" Benzinmotorisierung: Peter Strobl hilft Händlern
und Banken bei der professionellen Vermarktung.
Im Internet hat Strobl schon Geschäfte gemacht, als nur wenige
Österreicher mit dem Begriff etwas anfangen konnten. "Beim ersten
Versuch im Jahr 1998 war ich aber meiner Zeit voraus", erinnert sich
der Sohn einer Autohändlerfamilie. Der umtriebige Steirer ließ sich
nicht entmutigen, startete 2001 einen zweiten Anlauf und verkaufte
vier Jahre später 1000 Fahrzeuge. 2010 waren es gar schon 2.448
Einheiten. Mittlerweile verfügt sein Unternehmen über ein rund 10.000
Quadratmeter großes Firmengelände und hält ständig gut 200 Fahrzeuge
vorrätig. Verkauft werden die Autos im Durchschnitt binnen 27 Tagen.
"Partner für schwierige Fälle"
Diese kurze Standzeit ist einer der Faktoren, die für den Erfolg des
außergewöhnlichen Geschäftsmodells verantwortlich sind. Ebenso
wichtig: Verkauft wird ausschließlich im Internet und an
Gewerbekunden, sodass Gewährleistungsansprüche ausgeschlossen sind -
freilich nicht aus Qualitätsgründen, wie Strobl betont: "Der
Reklamationsaufwand wäre angesichts unserer Stückzahlen einfach nicht
mehr zu bewältigen."
Stattdessen kann Strobl den Mitarbeiterstand mit sieben Personen
gering halten, entsprechend hart kalkulieren und seine etwa zur
Hälfte aus dem Ausland kommenden Kunden laufend mit neuer Ware
versorgen. Gekauft wird ausschließlich in Österreich, und zwar bei
"quasi allen namhaften Banken" ebenso wie beim Fahrzeughandel. Diesem
empfiehlt sich Strobl als "kompetenter Partner für besonders
schwierige Verwertungsfälle".
Eintausch leicht gemacht
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein potenzieller Kunde will bei einem
Händler ein seltenes und teures Fahrzeug einer Nobelmarke
eintauschen. Ohne Verwertungspartner würde der Betrieb zögern, nach
Rücksprache mit Netcar erstellt er ein attraktives Angebot.
Immer mehr Firmen wissen eine derartige Zusammenarbeit zu schätzen,
sodass Strobl überlegt, einen Standort im Großraum Wien zu eröffnen.
Vorerst gibt er sich aber zurückhaltend: Nach den dramatischen
Zuwächsen der vergangenen Jahre werde man heuer "stückzahlmäßig schon
mit dem Niveau des Vorjahres glücklich sein".