Professionelles Fuhrparkmanagement erweist sich als stabiler Faktor in schwierigen Situationen. "Wird aufgrund schwieriger Umfeldbedingungen der Kostendruck auf Unternehmen größer, können Fuhrparkprofis beim Kostensparen helfen.Und in Wachstumsphasen wollen sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und keine eigenen Ressourcen mit Fuhrparkagenden verschwenden", bringt es der Leiter des Fuhrparkmanagement-Ausschusses im Verband Österreichischer Leasing Gesellschaften und LeasePlan Geschäftsleiter Dipl.-Ing.Renato Eggner auf den Punkt. Die Meldungen aus der Branche sprechen eine eindeutige Sprache. Schon 2010, kurz nach der Krise, war bereits ein gutes Jahr für Fuhrparkmanagement, 2011 soll es noch toppen.

Stetiges Wachstum

Die Dienstleistung Fuhrparkmanagement lag im vergangenen Jahr mit einem Neugeschäftsvolumen von 463 Millionen Euro bereits wieder über dem Vorkrisenniveau von 2007. Der Leasingverband erwartet auch für 2011 ein weiteres Wachstum im Neugeschäft bei Firmen-Pkws und - Transportern sowie eine steigende Nachfrage nach alternativ betriebenen Fahrzeugen für den Einsatz in Firmenfuhrparks. Bei Leaseplan Österreich spricht man sogar von einem Revival der Erdgasfahrzeuge, die aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit einen Aufschwung erleben. "Aber auch E-Mobility ist ein starkes Thema, insbesondere was die Beratungsleistung betrifft", so Eggner. Aktuell managt LeasePlan einen Bestand von 23.500 Fahrzeugen. 1.000 zusätzliche Fahrzeuge sollten in diesem Jahr noch dazu kommen. An erster Stelle stehen nach wie vor die Mittelklassekombis mit 21,2, Prozent.

Umweltbewusstsein erwünscht

Der Trend geht also auch hin zu sparsamen Fahrzeugen, sowohl beim Spritverbrauch wie auch beim CO 2-Ausstoß. Im Gegensatz zu den Aussagen Eggners ist E-Mobility laut Porsche-Bank-Vorstand Mag. Hannes Maurer im Bereich Flottenmanagement jedoch (noch) kein Thema: "Natürlich hält Umweltbewusstsein Einzug in der Branche. CO 2-Werte lösen Wertgrenzen in der Car Policy von vielen Unternehmen ab. Hier sindwir in der glücklichen Lage, in jedem Segment das passende Fahrzeug anbieten zu können", freut sich Maurer. Sein Unternehmen verwaltet in Summe rund 37.000 Fahrzeuge für Großkunden. "In den ersten 5 Monaten 2011 konnten wir um 13 Prozent mehr Wartungsverträge und um 20 Prozent mehr Finanzierungsverträge zum Vorjahr abschließen", bestätigt Maurer den Aufwärtstrend der Branche. Im Bereich der Elektrofahrzeuge sieht Maurer das Wachstum aber noch sehr gedämpft: "Diese Art von Fahrzeugen wird in den nächsten Jahren nur eine bescheidene Anzahl in Summe aller Fuhrparks ausmachen." Ins gleiche Horn bläst auch der Geschäftsführer der UniCredit Leasing Gerhard Rauscher: "Der CO2-Verbrauch ist ein durchaus wichtiges Thema. Die gefragtesten Fahrzeuge kommen von Herstellern, die zeitgerecht diese Entwicklung vorhergesehen haben und entsprechend schadstoffarme Modelle anbieten. Diese Art von Autos ist wesentlich stärker nachgefragt als E-Fahrzeuge."

Anforderungen steigen

Andreas Kral, Geschäftsführer bei Arval, sieht noch großes Wachstumspotenzial in der heimischen Fuhrparkszene: "Der Markt hier ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch sehr unterentwickelt. Wir gehen prinzipiell aber von einem steigendem Marktwachstum aus, da sich die Firmen wieder vermehrt um ihre Kernkompetenzen kümmern." Für Kral sind vor allem die Anforderungen der Kunden ein wichtiges Thema: "Die Ansprüche sind definitiv gestiegen. Einerseits in der Beratung hinsichtlich der Gesamtkostenbetrachtung, aber auch hinsichtlich der Optimierung." Auch dem Bereich Reporting wird laut Kral verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt: "Das gibt uns die Möglichkeit, Auffälligkeiten aufzuzeigen, bei Ausreißern von Treibstoffverbrauch, Schadenhäufigkeit oder Abweichungen bei den Kilometern." Arval arbeitet auch darauf hin, den Verwaltungsaufwand für den Kunden weiter zu verringern: "Das Hol-Bring-Service oder der Versand von Unterlagen wie Tankkarten direkt an die Adresse des Lenkers sind Serviceleistungen, die die Kunden schätzen und die wir gerne anbieten." Professionalität und individuelle Betreuung sind anscheinend der Schlüssel zum Erfolg im Fuhrparkbereich.