Es gibt wahrscheinlich leichtere Jobs auf dieser Welt, als Chef von Bosch zu sein: 417.850 Menschen gilt es mit Arbeit zu versorgen, 246.076 von ihnen in Europa. Was Hartung und seinen Vorstandskollegen das Leben schwermacht? Da wäre einmal die Transformation vom jahrzehntelang lukrativen Geschäft mit den Verbrennungsmotoren und allem Drumherum zu den Elektroautos: Da dieser Wechsel deutlich langsamer läuft als erwartet, sind die neuen Fabriken für die E-Mobilität bei weitem nicht ausgelastet – und die Milliardeninvestitionen kommen nur zögerlich zurück.
Zusätzlich zu diversen globalen und politischen Krisen, mit denen ein Weltkonzern ohnehin ständig beschäftigt ist, kommt seit einigen Monaten noch die Sache mit den Zöllen. Hier werde Bosch wohl erst gegen Jahresende wissen, was herauskomme, meint Hartung: „Man muss abwarten, welche Deals gemacht werden zwischen Europa und den USA, aber auch zwischen den USA und China oder zwischen den USA, Mexiko und Kanada. Wir sind von allem betroffen und werden auf jedes Szenario reagieren.“
Rückblick auf 2024: Der weltweite Umsatz ging um 1,3 Prozent auf 90,3 Milliarden Euro zurück – nicht nur wegen des schwächeren Geschäfts im automotiven Bereich, sondern auch wegen der schwierigen Lage in der Bauindustrie (die sich auf den Verkauf von Maschinen und Geräten auswirkt) und Verwerfungen auf dem Heizungsmarkt (Details dazu in den Grafiken).
Dennoch bleibt man im Konzern optimistisch: Der weltweite Umsatz soll heuer um 1 bis 3 Prozent steigen, mittelfristig soll es noch mehr werden.