Eine Studie, die ein für Österreich und Deutschland repräsentatives Stimmungsbild der Bevölkerung zur "Mobilitätswende" liefert. Ein Stimmungswandel, der vom Autohandel beachtet werden sollte. Das vermehrte Auftreten extremer Wetterereignisse hat auch die Meinung der Menschen zum Straßenverkehr verändert. 74 Prozent bewerten die Emissionen kritischer und halten den aktuellen Stand beim Klimaschutz nicht länger für akzeptabel. Insbesondere der Wechsel auf CO2-ausstoßfreie Autos geht 81 Prozent zu langsam.

Der Autoindustrie war dieses Stimmungsbild schon länger bekannt. Angesichts des staatlichen Subventionssegens ist sie nun voll auf die von den Politikern unisono propagierte "Klimaneutralität" eingeschwenkt. Ein publizistisch befeuertes Wettrennen um CO2-Reduzierungen begann. 2035,2030 oder gar schon 2025 sollen keine "alten Stinker" mehr produziert werden. Das "klimaneutrale Europa" möchte die Europäische Union mit 750 Milliarden Euro befeuern.

AuchÖsterreich lässt sich diese grüne Mobilität einiges kosten. Nachdem der dafür vorgesehene 46 Millionen Euro starke Topf schon im Juli ausgeschöpft war, wurde er flugs medienwirksam mit weiteren 55 Millionen aufgefüllt. Hinzu kommt noch der für den Staat mit der "grünen Mobilität" verbundene Ausfall an NoVA-Einnahmen und aus der motorbezogenen Versicherungssteuer.

Den Autohändlern kann ich daher nur raten, sich ideologiebefreit schon heute der Mobilitätswende anzuschließen. Die Steuerberatung LeitnerLeitner GmbH hat dafür die steuerliche Dienstgeberbelastung bei der Anschaffung eines Tesla Model S und eines Porsche Panamera 4 verglichen. Innerhalb von vier Jahrenliegt sie beim Tesla bei 2.358 Euro, beim Porsche bei 63.207 Euro. Der Dienstnehmer hat in dieser Zeit für den Sachbezug des Tesla null Euro an den Fiskus abzuliefern, der Porsche-Fahrer 22.070 Euro. Beim VW Stromer ID.3 gibt es gar keine derartige steuerliche Belastung, beim vergleichbaren DieselGolf Life TDI DSG kassiert der Staat 17.927 Euro. Wen wundert es, dass 80 Prozent aller Neuzulassungen von E-Mobilen in Österreich auf Firmenfahrzeuge entfallen.

Die Wissenschaft hat es angesichts von Förderungen und Propaganda schwer, mit ihren Argumenten Gehör zu finden. Deshalb haben sich 60 deutsche Uni-Professoren Anfang 2021 an die Presse gewandt, in der sie eine "transparente und technologieneutrale Klimaschutzpolitik" einfordern. Sie kommen zu der Einschätzung, "dass die Elektromobilität in Deutschland in der Zeitspanne bis 2030 mit hoher Wahrscheinlichkeit zu keiner nennenswerten Treibhausgasminderung über die gesamte Wertschöpfungskette führen wird und daher als mittelfristige Klimaschutzmaßnahme ausscheidet."

Eine Alternative wäre die intelligente Vernetzung von Fahrzeugen, Verkehrsteilnehmern und Verkehrsinfrastruktur. Damit könnten die Autofahrer bis zu 15 Prozent Antriebsenergie sparen. Ein Pilotprojekt haben Audi und Kapsch in Düsseldorf und Salzburg realisiert. Dabei wird den Autofahrern die Ampelschaltung der nächsten fünf Minuten mitgeteilt, damit sie wissen, bei welchem Tempo sie auf der "grünen Welle" mitschwimmen können.

82 Prozent der von Kapsch Befragten gehen davon aus, dass Autoverkehr und Staus kurzfristig weiter steigen werden - weil sie selbst das Auto als Transportmittel favorisieren. 87 Prozent vertreten die Meinung, dass die Verkehrswende zu häufig auf Verbote setzt und damit die Umsetzung hemmt.

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