Die Angst um stabile Verfügbarkeit hat den Reifengroß-und -einzelhandel für die Wintersaison weit mehr einlagern lassen, als die Reifennachfrage vermutlich ausmachen wird. Für die kleinen Reifenstationen haben die Grossisten vorgesorgt, und bis auf wenige Volumendreher ist alles da, was der Endverbraucher verlangt. Rohstoffpreise und instabile Versorgungswege, wobei sich die Bahn besonders negativ hervortun soll, lassen die Preise zwischen 6 und 10 Prozent steigen. Real am Ende der Saison sollen 3 bis 5 Prozent herausschauen. Die Chancen stehen gut.
Game-Changer ist der rückläufige Neuwagen-Verkauf und damit verbunden weniger Kompletträder. Ergo bildet, so die Meinung vieler Marktkenner, der Gebrauchtwagen-Bestand das Rückgrat im Pkw- Ersatzbedarfsgeschäft.

Lieferprobleme bei bestätigter Verfügbarkeit
Dämpfend auf die Stückzahlen wirken weiter die Ganzjahresreifen, obwohl wieder mehr gefahren wird als zu Lockdown-Zeiten. Die Zwischenüberschrift hängt mit der gedrosselten Produktion zusammen. Dennoch werden die Marktzahlen an das Niveau vor Corona heranreichen, wenn vereinzelt nicht garübertroffen.
Sowohl Industrie als auch Reifenhandel signalisieren sell-in-bezogen unter dem Strich einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Stimmt auch noch das Winterwetter, dann ist auch der Sell-out ein Erfolg.

Reifenhandel "klarer" Gewinner
Vor allem der stationäre, flexible Reifen(fach)handel dürfte heuer gut lachen haben, stimmen doch steigende Preise und lokale Kompetenz zuversichtlich. Einzig die Kaufkraft der privaten Autohalter könnte dem Optimismus etwas abträglich sein. Von der Politik schreiben wir an dieser Stelle nicht, denn die macht tatsächlich "Luftlösungen", die glatt zur wirtschaftlichen Panne in dünn finanzierten Dienstleistungs- und Handelsbetrieben führen könnte. Quintessenz: Entgegen den Entwicklungen der letzten Jahre stabilisiert sich der Reifen(fach)handel zu Lasten der Markenautohäuser.