Seit Beginn der Pandemie fanden keine Veranstaltungen mehr im ÖAMTC-Gebäude in Wien-Erdberg statt: Umso glücklicher war ÖAMTC-Direktor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold Anfang Juni, als in seinem Haus eine Präsentation stattfand - zu einem so wichtigen Thema wie der neuen OVE-Richtlinie R19. Neben den Kfz-Technikern gebe es noch andere Berufsgruppen, die überdie Gefahren beim Umgang mit Elektroautos und Hybridfahrzeugen Bescheid wissen sollten, sagte Andrej Prosenc, MA, BA, Koordinator beim ÖAMTC. "Das reicht vom Fahrer eines Lkw, der solche Autos transportiert, bis zu jenen, die sie später entsorgen." In der neuen Richtlinie seien all diese Berufsgruppen aufgenommen worden. Neben den Ausbildungen HV-1 und HV-2 gibt es seit 1. Juni auch die Stufen HV-0, HV-3 und HV-A.

Welche Stufen gibt es, welche sind neu?
HV-0 gilt für Reinigungsdienste in Kfz-Betrieben oder jene, die Betriebsmittel nachfüllen und bekannte Anschlüsse (etwa zum Laden) nutzen: "Also für all jene, die auf mögliche Gefahren bei unsachgemäßem Gebrauch hingewiesen werden müssen, wenn sie einen Bereich betreten, in dem Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolt durchgeführt werden."

HV-1 gab es schon bisher: Erforderlich sind Systemkenntnisse, Schutzmaßnahmen und Befugnisse, um nicht-elektronische Arbeiten an der Karosserie, Öl und Radwechsel sowie eine Fahrzeug-Überprüfung durchführen zu können. Auch beim Bereich HV-2 sind laut Prosenc im Wesentlichen viele Dinge gleichgeblieben: Es geht um Spannungsfreischaltung und Arbeiten an HV- Systemen. Die Prüfung nach der längeren Ausbildungsdauer erfolgt schriftlich und praktisch.

Neu hingegen ist hingen HV-3: Hier geht es um Messungen am HV-System zur Fehlereingrenzung, aber auch um Tätigkeiten an den Batterien. Personen mit dieser Ausbildung haben tiefgreifende Systemkenntnisse und dürfen auch an havarierten Fahrzeugen arbeiten. Eine schriftliche und praktische Übung ist bei HV-3 obligatorisch. Die Sonderstufe HV-A, die auf HV-1 basiert, spricht Personen an, die Elektro oder Hybridautos bergen, verladen oder transportieren. "Wichtig ist, dass diese Personen die Gefahren, die von einem havarierten Auto ausgehen können, erkennen und Bescheid wissen, wie sie damit umgehen."

Froh ist man beim ÖAMTC, dass die neue R19 trotz der Pandemie so schnell abgeschlossen wurde. Prosenc: "In Deutschland hat man früher mit der Überarbeitung begonnen, jetzt haben wir die Kollegen von der DGUV überholt."