Online-Teilehändler können bei Service und Logistik nicht mit
etablierten Großhändlern mithalten. Laut einer aktuellen Studie
kaufen dennoch immer mehr Werkstätten bei ihnen ein.
Jeden zweiten Euro haben virtuelle Teilehandelsplattformen im
vergangenen Jahr mit gewerblichen Kunden verdient. 2012 sei es
dagegen erst ein Drittel gewesen, teilt der "Verein Freier
Ersatzteilmarkt" (VREI) mit: "Die Zeiten, in denen vorrangig private
Autofahrer und Do-it-yourself-Kunden bei den Onlineshops Kfz-Teile
eingekauft haben, scheinen vorbei zu sein", sagt Vorstand Thomas
Fischer.
Gemeinsam mit einem Marktforschungsunternehmen hat der deutsche
Branchenverband den Online-Teilehandel in Deutschland, Frankreich,
Italien, Spanien, Großbritannien und Polen untersucht. "In Österreich
ist von einer ähnlichen Verteilung auszugehen", so Fischer. Doch
warum entscheiden sich Werkstätten zum "Fremdgehen" bei Plattformen,
die man eher mit dem Endkundengeschäft assoziieren würde?
Preisvorteil bei "einfachen" Produkten
Ausschlaggebend ist laut VREI der Preis: Der durchschnittliche
Preisvorteil der Onlineplattformen sei seit 2012 auf rund 21 Prozent
gestiegen. Gleichzeitig würden die Portalbetreiber vermehrt auf die
Bedürfnisse gewerblicher Kunden eingehen und beispielsweise schon zu
drei Viertel mengen-und frequenzabhängige Käuferrabatte anbieten.
Allerdings seien nach wie vor "einfache und häufig benötigte
Verschleißteile" wie Bremsscheiben, Bremsbeläge und Zündkerzen sowie
gängige Motoröle die dominierenden Artikel im Online-Teilehandel,
geht aus der Studie hervor: Bei technisch komplexeren Produkten
betrage der Anteil des Onlinevertriebs weniger als 1 Prozent, hier
seien auchkeine vergleichbaren Wachstumsraten zu erwarten.