Einmal jährlich treffen sich Kfz-Sachverständige und
Branchenvertreter zum Fachseminar in Bad Hofgastein. Was dort
diskutiert wird, hat gravierende Auswirkungen auf den
Werkstattalltag.
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für alternative
Reparaturmethoden? Wie steht es um die Gewährleistungspflichten beim
Fahrzeug-und ganz besonders beim Oldtimerverkauf? Welche Auswirkungen
hat der Vormarsch alternativer Antriebstechnologien? Derartige Fragen
wurden Mitte Jänner beim "39. Internationalen Fachseminar
Straßenverkehrsunfall und Fahrzeugschaden" erörtert. Positiven
Widerhall fand unter den rund 120 Teilnehmern vor allem die heuer
besonders ausgeprägte Verknüpfung von rechtlichen und technischen
Aspekten.
Kontroverse um Karosseriereparaturen
Freilich schlugen sich auch die Gegensätze zwischen den an der
Kfz-Schadensabwicklung beteiligten Parteien nieder. So wurde
kontrovers diskutiert, ob eine Verwendung von Aftermarket-Teilen bei
Karosserieschäden schadensersatzrechtlich gedeckt ist. Der
Versicherungsverband erhob den Vorwurf, dass Werkstätten ohnehin
häufig Nachbauteile verwenden und Originalteile verrechnen würden.
Heftige Proteste der Kfz-Standesvertreter waren die Folge: Die
heimischen Werkstätten würden "die Fahrzeuge ihrer Kunden seriös und
fachgemäß reparieren", unterstrich beispielsweise
Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl. Für ihn wurdein
Gastein vor allem eines deutlich: "Es zeigt sich einmal mehr, dass
Sachverständige, die nicht in wirtschaftlicher Abhängigkeit von ihrem
Auftraggeber stehen, eine unverzichtbare Rolle bei der objektiven
Schadensbeurteilung spielen."