Rund 81 Prozent der Pkw-Fahrer seien bis Mitte November auf Winterreifen umgestiegen, teilt der Verband der ReifenspezialistenÖsterreichs (VRÖ) mit. Damit lag die Umsteckquote nur um 2 Prozentpunkte hinter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig sprach exakt die Hälfte der Betriebe von besseren Pkw-Winterreifenumsätzen als 2014. Ein Grund zum Jubeln ist dies jedoch nicht, weiß VRÖ-Obmann James Tennant: "Man muss diese Zahlenrelativieren, denn 2014 war kein gutes Jahr für die Reifenbranche."

Gemischte Gefühle

Ein Blick auf die statistischen Details macht ebenfalls deutlich, dass von einer nachhaltigen Verbesserung keine Rede sein kann. So meldeten in der jüngsten VRÖ-Umfrage zwar 42 Prozent der Betriebe steigende Pkw-Reifenumsätze, die Erträge wuchsen jedoch nur bei 17 Prozent. Beinahe jeder zweite Reifenhändler hatte im Pkw-Geschäft unterm Strich weniger Geld in der Kasse. Während die Hälfte der Betriebe in der Gesamtsaison mit besseren Pkw-Umsätzen rechnet, gehen bei den Erträgen nur 25 Prozent von Steigerungen, jedoch 49 Prozent von Rückgängen aus.

Ähnlich präsentierte sich das Stimmungsbild bei den Lkw-Pneus: Bis Mitte November meldeten 19 Prozent der Betriebe Umsatz-und immerhin 27 Prozent Ertragssteigerungen. Der gesamte Nutzfahrzeug-Winterreifenumsatz wurde von 18 Prozent der Betriebe besser, von 55 Prozent gleich und von 27 Prozent schlechter als in der vergangenen Saison eingeschätzt. Bei den Erträgen erwarteten 41 Prozent Zuwächse, 30 Prozent eine Stagnation und 29 Prozent Einbußen.

Warnung vor dem Preiskampf

Angesichts dessen tut sich der VRÖ mit konkreten Handlungsempfehlungen schwer. "Fakt ist, dass die gesamte Branche im Umbruch ist, aber es noch nicht ganz klar ist, in welche Richtung es geht", meint Tennant: "Natürlich spüren wir alle den Preiskampf, aber wir sollten uns nicht auf den Verdrängungswettbewerb einlassen, sondernunsere Kunden bestens betreuen."