Schlussendlich wurde ihm der Vertrag gekündigt; dies endete in einem Konkurs, da er den gewünschten Glaspalast nicht realisieren konnte. Ein sehr bedrückender Fall nach 25 Jahren Einsatz für die Marke.

Ich meine, dass durch die oft weltfremden Forderungen, die sinkenden Margen und die damit verbundenen Kosten die Beratung und auch Servicequalität stark leiden, da man entweder beim Personal sparen muss oder altgediente Mitarbeiter sich beruflich verändern (vor allem Provisionäre). Die Hersteller müssen lernen, dass es nicht nur um das Produkt geht: Die Speerspitze des Tagesgeschäftes sind die Mitarbeiter/Händler an der Front, die Marken-und somit Kundentreue aufbauen. Hat ein Betrieb 2 oder 3 Marken, um auf seine Stückzahl zu kommen, statt vorher nur einer, sind die Investitionskosten 3-mal so hoch wie vorher bei gleichem Ertrag.

Auch ein meines Erachtens wichtiger Punkt: Seit 1.1.2016 müssen die Hersteller ja jeder Werkstatt auf Wunsch Zugang zu Originalteilen gewähren, somit wird der offizielle Vertragshändler auch hier bei dem noch halbwegs lukrativen Werkstattgeschäft beschnitten, da der Umsatz zum Teil (vor allem nach der Garantiezeit) in freie Werkstätten abwandern wird.

Der VW/Audi-Konzern hat ja aus genau diesem Grund kurzüberlegt, die A.T.U-Kette zu übernehmen, um diese Abwanderung abzufangen. Die freien Werkstätten bekommen zwar eine geringere Marge, ich wage aber zu behaupten, gesamt gesehen werden diese einen höheren Ertrag erwirtschaften, da die Kosten des Vertragshändlers wie Bezahlung zur Nutzung des Ersatzteil-Internetzugangs, teures oft unnötiges Spezialwerkzeug, Investitionen nach Herstellerstandards auch in der Werkstatt, markenspezifische Arbeitskleidung etc. von den freien Werkstätten nicht oder wenn dann in stark abgefederter Form zum Tragen kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Haberl, Bike-House-Team, 1230 Wien

Betrifft: "BGO Ernst: Wir sind Auto - endlich richtig erkannt" in "AUTO-Information" Nr. 2300 vom 11. Dezember 2015, S. 4

Sehr geehrter Herr Lustig,

ich finde es gut, dass Sie den ORF-TV-Beitrag "Wir sind Auto" publizistisch aufgegriffen haben. Auch der Vorschlag von Komm.-Rat Burkhard Ernst macht Sinn, sich mit den Argumenten seriös zu befassen. Nur so kann man dieses komplexe Thema mit all den kontroversen Standpunkten anpacken! Mit freundlichen Grüßen

Lydia Ninz, Verkehrsexpertin und ehemalige Generalsekretärin des ARBÖ

Die Redaktion freut sichüber Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

In der Kolumne "Der A&W-Papierkorb" sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Nein, ich verkaufe mein Auto nicht!

Es gibt Leute, die auf ihrem alten Auto zwei- bis dreimal pro Woche das Kärtchen eines (meist ausländischen) Verwerters finden und sich stets ärgern, wenn sie dieses entfernen und entsorgen müssen. Das muss nicht sein, dachte sich der Fahrer dieses Alfa Romeo, den ein Kollege in Wien entdeckte. Der Mann bestellte im Internet zwei Aufkleber, die dem Verteiler unmissverständlich klarmachen, dass er sein Fahrzeug behalten will: "NIX verkaufen. NIX Karte. MEINS!" Ob"s hilft?