Diese bereits zugelassenen Fahrzeuge lassen sich viel schwerer vermarkten, als man erhofft hatte. Mit dem Jahreswechsel wurde der Zulassungszähler also nicht auf null gestellt -sondern auf einen weit im negativen Bereich liegenden Wert.

Die Marktlüge mag in den vergangenen Monaten einen neuen Höhepunkt erreicht haben, doch sie ist keineswegs neu. Fatal ist das mit den immer neuen Tageszulassungs-und Rabattrekorden einhergehende Signal an die Kunden: Wer gibt sich heute noch mit 2 Prozent Nachlass und kostenlosen Fußmatten zufrieden?

Die Autobranche vermittelt ihren Kunden seit Jahren den Eindruck, sie müssten sich entmündigen lassen, wenn sie einen Neuwagen nahe am Listenpreis erwerben. Angesichts eines bald auf 30 Prozent sinkenden Privatkundenanteils scheint diese Botschaft angekommen zu sein.

Wenn die "echten" Kunden nicht mehr kaufen, bleibt nur eines -weitere Fahrzeuge selbst zulassen. Somit werden Importeure, die um ihre Verträge bangen, und Manager, die ihre Karriere absichern wollen, zu Getriebenen der eigenen Marktlüge -bis irgendwann der Moment der Wahrheit erreicht ist.

Dieser Moment kommt manchmal früher und manchmal später. Aber er kommt.