Nach einer Pause von 25 Jahren bringt die GM-Marke Buick wieder ein Cabrio auf den Markt. Es ist ausgerechnet das polnische GM-Werk in Gliwice, das mit einer US-Version des Opel Cascada den Bedarf amerikanischer Buick-Fans nach einem offenen Lifestyle-Modell befriedigt. Damit baut die 1998 eröffnete Fabrik erstmals ein Modell für den US-Markt. Die Produktion des Opel Cascada ist im Februar 2013 angelaufen. Seit einem Jahr entsteht in Polen auch eine Version unter der Marke Holden für Kunden in Australien und Neuseeland. Der für die USA bestimmte Cascada wird von einem 1,6-Liter-Turbobenziner angetrieben.

"Wir freuen uns, dass Autos aus Gliwice auf der ganzen Welt geschätzt sind", sagte Andrzej Korpak, Generaldirektor von GM Manufacturing Poland. "Ich liebe Buicks und ich liebe Cabrios", zeigte sich Walter Braunohler, US-Generalkonsul in Krakau, beim Produktionsanlauf in Gliwice begeistert. "Die Cabriokunden sind nicht unbedingt markentreu, sie sind cabriotreu und sie wollen das Neueste und Beste", sagt der Vizepräsident für Marketing der Marken Buick und GMC, Tony DiSalle. "Wir haben eine gute Gelegenheit, mehr Leute zu den Buick-Händlern zu bringen."

Deutsche Premiummodelle für die Welt

Der Buick Cascada ist das neueste Beispiel für die wachsende Globalisierung der Exportmärkte. So verschiffen die deutschen Premiumhersteller immer mehr Autos aus der Slowakei und Ungarn in die ganze Welt. Mehrere Modelle werden nur in den zwei Ländern gefertigt. So zählen die USA und China zu den wichtigsten Märkten für die im Preßburger VW-Werk gebauten Audi Q7 und VW Touareg. Auch viele Porsche Cayenne, von denen ein Großteil in der Slowakei entsteht, gehen an Kunden außerhalb Europas. Von den Stufenheck-und Cabrioversionen des Audi A3, die im ungarischen Audi-Werk in Györ gebaut werden, gehen 30 Prozent auf den US-Markt. Auch für den aus Kecskemét stammenden Mercedes-Benz CLA sind die USA der wichtigste Absatzmarkt.

Das tschechische Hyundai-Werk in Nosovice bedient ebenfalls verstärkt die globale Kundschaft. So ist Australien in der Liste der wichtigsten Märkte im Vorjahr vom zehnten auf den siebenten Platz aufgestiegen. Tschechische Hyundai gehen auch nach Ägypten, Mexiko oder Südafrika. Im Vorjahr wurde das Exportportfolio um 10 Nahostländer, darunter Saudiarabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait , Katar und Jordanien, erweitert.

Speziell für arabische Kunden wird seit November eine Tucson-Version mit einem 2,4-Liter-Benzinmotor produziert. Diese Motorisierung wird in Europa nicht angeboten.

Ungarische Suzuki für Japan

Intensivere Lieferungen auf Märkte außerhalb Europas bilden einen wichtigen Teil der neuen Strategie des ungarischen Suzuki-Werks in Esztergom. Mit den neuen Modellen SX4 S-Cross und Vitara hat man sich für verstärkte Globalisierung der Ausfuhren entschlossen. Damit soll die Kapazität besser ausgelastet werden. Im Frühjahr 2015 hat das Werk 70 Länder beliefert, für Ende 2015 waren 85 Märkte geplant. Bis 2018 will man insgesamt 100 Länder bedienen. Dann sollen 30 Prozent aller ungarischen Suzuki an außereuropäische Kunden geliefert werden.

"Der S-Cross wird beispielsweise nach Neuseeland, Südafrika, Mexiko oder Brasilien exportiert", sagt Dr. László Urbán, stellvertretender Generaldirektor von Magyar Suzuki. "Der Vitara wird auch nach Japan exportiert, denn wir sind der einzige Vitara-Hersteller." Auf dem japanischen Markt trägt er den dort traditionellen Modellnamen Escudo.