Knapp 700 Filialen in ganz Europa gehören zur Servicekette Midas. In
Österreich gibt es derzeit 10 Standorte. Diese stehen seit Anfang
April unter neuer Führung.
Der Werbeslogan "Midas, Midas, wie machen denn die das?" klingt
vielen Radiohörern noch im Ohr. Péter Bakucz bekommt diese Frage in
abgewandelter Form derzeit oft zu hören: Schließlich ist die Branche
gespannt, wie er mit dem Erbe von Langzeit-Geschäftsführer Robert
Dörr umgehen wird. Dieser ist Ende März nach 21 Jahren aus dem
Unternehmen ausgeschieden.
Einsparungen im Vordergrund
"Wir bieten kompetente Reparaturen ohne lange Vorlaufzeiten und sind
dabei um 10 bis 15 Prozent günstiger als Markenbetriebe", umreißt
Bakucz die Positionierung von Midas. Das Schnellservicegeschäft kennt
der ungarische Manager aus seiner Heimat, wo er für die Aktivitäten
der Werkstattkette Norauto verantwortlich war. Diese gehört den
gleichen französischen Eigentümern wie Midas.
InÖsterreich muss Bakucz vorerst einmal einen strikten Sparkurs
umsetzen: "In den kommenden drei Jahren steht für uns die
Ergebnisoptimierung im Vordergrund." In die Werkstattausrüstung,
beispielsweise in moderne Diagnose-und Klimaservicegeräte, soll
jedoch ebenso investiert werden wie in die schrittweise Neugestaltung
des Außenauftritts. Außerdem kann Bakucz auf einen hohen
Stammkundenanteil von rund 70 Prozent sowie auf ein außerordentlich
erfahrenes Team bauen: Im Durchschnitt sind die aktuell 26
Mitarbeiter seit 12 Jahren bei Midas beschäftigt.
Expansion ab 2018
Gelingen die Einsparungsbemühungen, ist ab 2018 wieder eine wohl
überlegte Expansion vorgesehen. "1 bis 2 Filialen könnten jährlich
hinzukommen", sagt Bakucz, der allein in Wien theoretisches Potenzial
für ein halbes Dutzend zusätzlicher Standorte sieht.
In den vergangenen Jahren hatte Midas dagegen eher auf Konzentration
gesetzt: So wurde im Vorjahr die Niederlassung in Wiener Neustadt an
einen ehemaligen Mitarbeiterübergeben, der sie nunmehr als freie
Werkstätte führt. Das Filialnetz umfasst damit nur mehr 9 Standorte
in Wien und eine Filiale in St. Pölten -genug, um kurzfristig die
Marktpräsenz aufrecht zu erhalten, doch auf Dauer nicht befriedigend
für Bakucz und seine französischen Konzernchefs. (HAY)