Der „heilige Gral“ wird weiter medial herumgereicht: Während diese Ausgabe entstand, meldeten mit Mercedes-Benz und BMW gleich zwei Hersteller erfolgreiche Straßentests mit Feststoffbatterien, welche Reichweitenangst und lange Ladestopps endgültig ins Reich der Vergangenheit verweisen sollen. Doch bis es so weit ist, steht die Entwicklung keinesfalls still. Eher leise hat sich die LFP-Batteriechemie in heute erhältlichen E-Autos ihren fixen Platz erobert, da bei der Energiedichte dieser kobaltfreien, robusten Akkus entscheidende Fortschritte erreicht wurden, die rasch in der Massenproduktion angekommen sind. Und mit der Natrium-Ionen-Technologie steht eine neue, besonders günstige Zellchemie in den Startlöchern.
Effizient und potent: neue E-Motoren
Während die Akkus nach wie vor das Haupt-Entwicklungsfeld für E-Mobilität darstellen, steht auch die Forschung bei den E-Motoren keineswegs still. So zeigte das Garchinger Unternehmen DeepDrive am Wiener Motorensymposium eine permanenterregte Radialfluss-Maschine mit Doppelrotor, welche niedriges Gewicht (unter 60 Kilogramm), günstigere Materialkosten und eine besonders hohe Effizienz im (für die WLTP-Zertifizierung wichtigen) Teillastbereich vereint, wie Mitgründer und CEO Stefan Ender betonte.
Ebenfalls an der Effizienz-Schraube drehen die Entwickler im VW-Konzern, bei dem ab 2026 die neue E-Motorengeneration APP350 zum Einsatz kommt, welche im Vergleich zur Vorgängergeneration den Verbrauch um 40 Prozent senken soll. Bei Mercedes-Benz will man auch an der Performance-Schraube drehen und kündigt den „V8 der elektrischen Ära“ an, einen hochleistungsfähigen Axialfluss-Elektromotor für künftige AMG-Modelle, der aus eigener Entwicklung stammt und ab 2026 im Berliner Werk Marienfelde gebaut werden soll.