Zum ersten Mal seit September 2011 stiegen die Zulassungszahlen für
Neuwagen in Europa im April im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder
leicht an.
Fast haben wir vergessen, wo das +auf der Tastatur des Laptops ist:
Denn seit mehr als eineinhalb Jahren mussten wir stets ein -
eintippen, wenn wirüber die Zulassungszahlen in Europa berichteten.
Doch der April brachte dem europäischen Automarkt endlich wieder das
lang ersehnte Lebenszeichen. Zwar kann die Zunahme um 2,0 Prozent im
Vergleich zum April 2012 die Verluste in den Monaten zuvor bei Weitem
nicht ausgleichen; doch als positives Signal ist diese Nachricht
allemal zu werten. Erfreulich ist nicht nur, dass der weitaus größte
Markt -Deutschland -mit +3,8 Prozent im April wieder ein kräftiges
Lebenszeichen von sich gegeben hat, sondern dass möglicherweise auch
in den Krisenländern Spanien (+11,6 Prozent), Portugal (+13,8
Prozent) und Griechenland (+20,8 Prozent) eine Trendwende eingesetzt
hat. Andererseits: Viel tiefer konnten die Zulassungszahlen ja
tatsächlich nicht mehr sinken. Sorgen muss man sich aber weiterhin um
große Länder wie Frankreich (-5,3 Prozent) und Italien (-10,7
Prozent) machen. Sollten es diese beiden Staaten nicht schaffen, aus
dem nun schon lange dauernden Tief herauszukommen, wird es wohl keine
längere Erholung auf dem europäischen Automarkt geben.
"Rechne nicht mit kurzfristiger Entspannung"
Schlecht sieht es auch nach wie vor in einigen Ländern Osteuropas
aus. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei der Pkw-Gesamtmarkt
in den Ländern, in denen man als Importeur für die Marken des
VW-Konzerns tätig sei, um circa 10 Prozent gesunken, berichtet Alain
Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding in Salzburg.
"Dennoch ist es gelungen, unseren Marktanteil um 1,1 Prozentpunkte
auf 16,8 Prozent zu steigern. Unser Ziel ist es, auch in den
kommenden Monaten uns in allen Ländern besser als der Gesamtmarkt zu
entwickeln."
Große Teile Ost-und Südosteuropas würden nun schon das vierte Jahr in
Folge in der Krise stecken, sagt Favey: "Mit einer Entspannung dieser
Situation ist kurzfristig nicht zu rechnen."