Fast haben wir vergessen, wo das +auf der Tastatur des Laptops ist: Denn seit mehr als eineinhalb Jahren mussten wir stets ein - eintippen, wenn wirüber die Zulassungszahlen in Europa berichteten. Doch der April brachte dem europäischen Automarkt endlich wieder das lang ersehnte Lebenszeichen. Zwar kann die Zunahme um 2,0 Prozent im Vergleich zum April 2012 die Verluste in den Monaten zuvor bei Weitem nicht ausgleichen; doch als positives Signal ist diese Nachricht allemal zu werten. Erfreulich ist nicht nur, dass der weitaus größte Markt -Deutschland -mit +3,8 Prozent im April wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben hat, sondern dass möglicherweise auch in den Krisenländern Spanien (+11,6 Prozent), Portugal (+13,8 Prozent) und Griechenland (+20,8 Prozent) eine Trendwende eingesetzt hat. Andererseits: Viel tiefer konnten die Zulassungszahlen ja tatsächlich nicht mehr sinken. Sorgen muss man sich aber weiterhin um große Länder wie Frankreich (-5,3 Prozent) und Italien (-10,7 Prozent) machen. Sollten es diese beiden Staaten nicht schaffen, aus dem nun schon lange dauernden Tief herauszukommen, wird es wohl keine längere Erholung auf dem europäischen Automarkt geben.

"Rechne nicht mit kurzfristiger Entspannung"

Schlecht sieht es auch nach wie vor in einigen Ländern Osteuropas aus. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei der Pkw-Gesamtmarkt in den Ländern, in denen man als Importeur für die Marken des VW-Konzerns tätig sei, um circa 10 Prozent gesunken, berichtet Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding in Salzburg. "Dennoch ist es gelungen, unseren Marktanteil um 1,1 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent zu steigern. Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Monaten uns in allen Ländern besser als der Gesamtmarkt zu entwickeln."

Große Teile Ost-und Südosteuropas würden nun schon das vierte Jahr in Folge in der Krise stecken, sagt Favey: "Mit einer Entspannung dieser Situation ist kurzfristig nicht zu rechnen."