In der Nachkriegszeit war Faber einer der bekanntestenösterreichischen Motorsportler. Kaum ein Motorradrennen, an dem er nicht erfolgreich teilnahm: Beim Bergrennen am Rechberg, der Hausstrecke des Puch-Werksteams, deklassierte er auf seinem Jawa-Motorrad sogar die Lokalmatadore.

1948übernahm Faber mit einem neu gegründeten Unternehmen den Import der tschechischen Zweiradmarke. Später wurden auch Nähmaschinen, Gabelstapler, Autos des deutschen Herstellers Glas sowie Honda-Motorräder vertrieben. Der wohl wichtigste Schritt wurde jedoch 1964 gesetzt, als Faber die Generalvertretung des italienischen Piaggio-Konzerns übernahm.

Weltspitze beim Marktanteil

"Heute sind wir der Piaggio-Importeur mit dem weltweit höchsten Marktanteil", berichtet Sohn Josef Faber. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter, der als gewerberechtlicher Geschäftsführer fungiert, folgte er seinem im Jahr 2004 verstorbenen Vater an der Spitze des Familienbetriebs. Die zweite Unternehmergeneration kann stolz von einem Rekordjahr nach demanderen berichten: 28 Prozent des gesamten Zweiradmarktes entfallen mittlerweile auf die Marken Piaggio, Vespa, Gilera, Scarabeo, Derbi und Moto Guzzi.

Roller statt Zweitauto

Besonders erfolgreich ist Faber im Rollergeschäft, bei dem man sogar einen Marktanteil von 40 Prozent hält. Zurückzuführen ist dies vor allem auf das über Jahrzehnte aufgebaute Image der Kernmarke Vespa, die wie kaum ein anderes Produkt den italienischen Lebensstil verkörpert.

Faber istüberzeugt, dass der Markt für Motorroller in den kommenden Jahren weiter steigen wird: "Vorteile wie die Befreiung von Parkgebühren und der sparsame Verbrauch bewegen immer mehr Menschen zum Um-und Aufsteigen. Roller sind die Fahrzeuge unserer Zeit." Gerade im urbanen Raum werde es immer attraktiver, statt eines Zweitautos einen Motorroller für alltägliche Strecken einzusetzen.

"Gelebte Partnerschaft"

Für das Unternehmen, das von 2006 bis 2012 den Umsatz auf knapp 38 Millionen Euro verbessern konnte, sind das weiterhin verheißungsvolle Perspektiven. Sogar der erst 2007 von Wien-Ottakring nach Liesing verlegte Firmensitz platzt angesichts des anhaltenden Wachstums bereits aus allen Nähten. Vom Aufwärtstrend profitieren aber auch jene 170 Händler, die eine oder (zumeist) mehrere Marken aus dem Faber-Programm vertreten. "Mit manchen Händlern arbeiten wir bereits in der dritten Generation zusammen", unterstreicht Faber das Bemühen um "gelebte Partnerschaft".

Übrigens gilt dies auch für die Aktivitäten abseits vom motorisierten Zweirad: So vermarktet Faber auch drei-oder vierrädrige Leichttransporter aus dem Hause Piaggio und hat (wenngleich "nur" mit Fahrrädern) die österreichische Marke Puch wieder aufleben lassen. Wenn das der Vater wüsste!