Der Verkehrsausschuss hat gegen den Willen des deutschen CDU-Abgeordneten Werner Kuhn getragenen Versuchs von TÜV, Dekra&Co., dieÜberprüfungshoheit den Werkstätten zu entziehen, "den Weg frei gemacht", damit Österreichs Autobesitzer weiter darüber entscheiden können, in welcher Prüf-und Kfz-Werkstätte sie das Autopickerl machen lassen möchten. Somit bleibt den Kfz-Betrieben dieser überlebenswichtige Wirtschaftsfaktor erhalten. Österreichs Autofahrer könnten weiterhin in ihre nahe gelegene Werkstatt fahren, dort ihr Auto überprüfen und nötigenfalls reparieren lassen. Das ist ein wesentlicher Servicefaktor für den Autohalter. Mit der Entscheidung des Verkehrsausschusses ist -so nebenbei -ein Prüfstellenzentralismus verhindert worden.

Für Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, hat "die Vernunft gesiegt": Es wäre fatal gewesen, ein seit über 30 Jahren bestens funktionierendes System dem Gewinnstreben einzelner Organisationen zu opfern, sind wir uns einig.

Freilich muss auch auf die Verantwortung der§-57a-Betriebe hingewiesen werden: Wichtig ist bei der nunmehrigen Entscheidung, die im Juli vorschriftsgemäß noch das Plenum des EU-Parlaments passieren muss, vor allem auch, dass die Kfz-Werkstätten ein größtmögliches Maß an Objektivität an den Tag legen. Korruption und Freunderlwirtschaft darf kein Vorschub geleistet werden.

VorhandenerÄrger und Misstrauen gegenüber der Kfz-Branche muss in ein Gefühl von Zufriedenheit umgewandelt werden. Man muss eine Menge Frust schlucken können, ohne Feuer zu spucken, daher sei an dieser Stelle auch in Sorge an jene Mitarbeiter gedacht, die Tag für Tag mit der Fahrzeugüberprüfung zu tun haben. Ihre Bedeutung für die Marke und deren Image, jedoch auch ihre Belastung sind immens. Sie haben aber nicht immer freie Hand. Auf der einen Seite brüllen die Kunden, auf der anderen Seite muss oft der Hersteller/Importeur gefragt werden, ob und wie geholfen werden darf. Freuen wir uns zunächst über den Pickerlerfolg, Ihr Gerhard Lustig