Geben wir es doch zu. Wenn wir an Verkehr denken, denken wir oft an
alles nur nicht ans Auto.
Da können wir nichts dafür, das ist eine
untrennbare Verbindung in unserem Gehirn. Auto ohne Verkehr, das wäre
wie eine Wurstsemmel ohne Wurst, irgendwie. Dabei könnte es weit mehr
sein!
Tag für Tag lesen wir in gedruckten und/oder elektronisch
anspruchsvollen Textwerken, wie unglaublich toll das Auto sei. Es
wird allen erzählt, immer und immer wieder. Bis zum Überdruss. Für
die Automobilwirtschaft wird es zunehmend fraglich, ob daraus auf
Sicht noch der Lebensunterhalt verdient werden kann, denn immer
weniger organisieren sich ihr Fortkommen von der Automobilität.
Nein, natürlich ist es nicht in Mode, gut über das Auto zu reden,
wenn es um Umwelt geht. Das passt zwar ebenso wenig zusammen wie das
Rauchen. Nikotin kann tödlich sein, aber Steuern wirft es genug ab,
um kein absolutes Rauchverbot auszusprechen. Und erst der Alkohol:
macht die Gedanken schwach oder weckt die falschen Geister. Gehört
auch verboten, aber von nichts kommt nichts. Das Steuer zahlende Volk
braucht seine Droge, sonst revoltiert es gleich.
Zurück zum Automobil. Forschung und Entwicklung, zwei Grundtugenden
im Autobau, sind gut beraten, endlich das Bio-Auto zu propagieren.
Vieles in unserem Leben ist inzwischen Bio. Die Blumenerde neuerdings
und so mancher Unfug auch.
Was zum Teufel hält die in unseren Breiten zunehmend in
Absatzproblemen kämpfenden Automobilhersteller davon ab, ein
Bio-Fahrzeug zu definieren. Das lassen wir mit Bio-Sprit auf
Bio-Asphalt fahren und alles ist biologisch abbaubar. Die
Fahrradstreifen begrünen wir, die Fußgänger lassen wir darauf ihr
Morgenerwachen und Abendentspannen barfuß laufen. Die Fahrradler,
neuerdings mit einem Akkupack zwischen ihren Beinen, dürfen sowieso
wieder die Straßen benützen, um die bösen Autos konventioneller Art
einzubremsen.
In Zeiten von Frieden, Menschenrechten und Umweltschutz fehlt uns das
Bio-Auto zum finalen Glück. Wer fragt nach dem Sinn, Hauptsache bio
ist es und schon klappt es in unseren Konsumentenhirnen wieder mit
dem Verkehr.
Ein schöner Gedankenmoment -und am meisten wünschten wir uns, das
noch erleben zu dürfen, Ihr