Wirtschaftskrise und Technologiewandel haben in der Bilanz von Banner
ihre Spuren hinterlassen. Heuer will der einzigeösterreichische
Batteriehersteller wieder wachsen -unter anderem dank einer neuen
Marke.
Der Name Duracell ist jedem Kind ein Begriff. Kaum jemand weiß
dagegen, dass die Marke mit der Häschen-Werbung auch Autobatterien
anbietet. Außerhalb von Nordamerika waren diese Starterbatterien
bisher nur eingeschränkt erhältlich, was sich nunmehr aber ändert:
Der oberösterreichische Batteriehersteller Banner konnte sich nämlich
die Exklusivrechte für Europa, Afrika sowie den Nahen und Mittleren
Osten sichern.
Neues Standbein
Dieser Tage laufen in Linz-Leonding die ersten Duracell-Batterien vom
Band. Insgesamt werde man 4 Produktlinien mit insgesamt 46
Batterietypen fertigen, kündigt Mag. Günther Lemmerer,
Marketingleiter von Banner, an: "Angesichts einer technischen
Kapazität von 4,2 Millionen Batterien pro Jahr sind ausreichende
Ressourcen vorhanden." Fest steht auch schon, dass die
Duracell-Batterien im ersten Schritt in Holland, Belgien, Italien,
Südafrika und Dubai eingeführt werden. Ein Start in Österreich ist
denkbar, hat laut Lemmerer aber "keine unmittelbare Priorität":
Schließlich schöpfe man hier schon das Marktpotenzial mit der
(ähnlich positionierten) Marke Banner aus.
"Ziele nicht ganz erreicht"
Stichwort Marktpotenzial: Dass das wirtschaftliche Umfeld vor allem
in Süd-und Osteuropa anhaltend schwierig ist, bekam Banner im per 31.
März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2012/13 zu spüren. Die
Batterieproduktion ging um knapp 4 Prozent auf gut 3,85 Millionen
Stück zurück, der Umsatz sank von 273 auf rund 232 Millionen Euro.
"Mit unseren Leistungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr haben wir
unsere Ziele nicht ganz erreicht", kommentiert der kaufmännische
Geschäftsführer Andreas Bawart. Er verweist auf den rückläufigen
Ersatzmarkt, der bei Banner rund 70 Prozent des Gesamtvolumens
ausmacht, sowie den Umsatzrückgang von 8 Prozent bei Antriebs- und
Stationärbatterien: "In diesem Geschäftsbereich werden Investitionen
zurückgehalten."
Einen weiteren Grund für die im Vorjahr verzeichneten Rückgänge sieht
Bawart im Erstausrüstungsgeschäft mit Starterbatterien: Hier schreite
der Technologiewandel zu Start-Stopp-Systemen mit entsprechenden
Anforderungen an die Batterie rasch voran. Bei der Premiumtechnologie
AGM sei man zwar gut aufgestellt, Handlungsbedarf gebe es aber im
preisgünstigeren EFB-Bereich.
Anlass zur Zuversicht
Mit einer neuen Produktlinie für die Erstausrüstung will Banner heuer
wieder Boden gut machen. Darüber hinaus gab es im Vorjahr weitere
Entwicklungen, die Grund zum Optimismus geben: Beispielsweise gelang
es durch eine Liefervereinbarung mit der Servicekette A.T.U, das
Ersatzgeschäft in Deutschland zu stabilisieren. Auch inFrankreich
und Großbritannien konnte Banner deutlich zulegen. Zudem gesellte
sich Porsche zu den Erstausrüstungskunden Audi, BMW, Mercedes, VW und
Volvo: "Hier sehen wir für die Zukunft großes Potenzial", fasst
Bawart wieder Zuwächse ins Auge.