Wichtig für das Folgegeschäft

"Angesichts sinkender Erträge sowohl im Neuwagen-als auch im Gebrauchtwagengeschäft müssen wir darauf achten, dass es im Folgegeschäft in der Werkstatt nicht auch zu Einbrüchen aufgrund zweifelhafter Methoden kommt", sagt Rupert Wenger, Inhaber des Autohauses Wenger/Kuchl. "Weshalb es auch sinnvoll wäre, gemeinsam mitden Herstellern die Kunden zu informieren und aufzuklären." Oft werde der 1. Ölwechsel erst nach 20.000 oder gar 30.000 Kilometern vorgenommen . "Das bedeutet, dass dieser manchmal erst nach zwei oder drei Jahren im Rahmen des Services erfolgt, weshalb es wichtig ist, unseren Kunden zu vermitteln,dass sie mit frischem Öl auf der sicheren Seite sind."

Kunden aufklären

"AltesÖl durch ein Reinigungssystem laufen zu lassen und dann zu erwarten, dass es quasi wieder zu neuem wird, ist wohl illusorisch", sagt Heinz Nagel, Geschäftsführer Autohaus Nagel/Götzis-Koblach. Die Qualität der Schmierung leide darunter sicher. "Darauf müssen auch die Kunden aufmerksam gemachtwerden, sowohl seitens der Hersteller als auch durch entsprechende Informationskampagnen." Wobei Nagel keine Bedrohung durch derartige Systeme ortet. "Viele Kunden lieben ihr Auto und wissen sehr wohl, dass eine gute Schmierung auch entsprechende Ölwechsel in den dafür festgelegten Intervallen erfordert."

Wird sich nicht durchsetzen

"Derartige Reinigungssysteme sind meiner Meinung nach bedenklich," sagt Hansjörg Lackner, Geschäftsführer Autohaus Lackner/Lienz. "Weshalb ich mir auch nicht vorstellen kann, dass diese sich durchsetzen." Würden derartige effiziente Filter existieren, hätte sie der eine oder andere Hersteller vermutlich längst eingebaut. "Ein anderes Problem stellen zu lange Serviceintervalle und damit verbundene zu seltene Ölwechsel dar. Wir sind bei Toyota in der glücklichen Lage, dass diese im Gegensatz zu anderen Herstellern nicht ausgedehnt wurden." Generell müssten Kunden verstärkt informiert und auf mögliche Folgeschäden durch zu altes Motoröl aufmerksam gemacht werden.

Gelassen bleiben

"Grundsätzlich sehe ich als Kfz-Meister derartige Versuche, Öl aufbereiten zu wollen, relativ gelassen", sagt Josef Baschinger, Geschäftsführer Autohaus Baschinger/Leonding. "Überall dort, wo Verbrennungsprozesse stattfinden, müssen auch die Öle gegen neue getauscht werden, da sonst der Motor durchRückstände Schaden nehmen könnte. Deshalb glaube ich auch, dass die Hersteller derartige Systeme niemals zulassen würden, weil sie Gefahr laufen würden, für eventuell auftretende Motorschäden zu haften. Grundsätzlich sollten Kunden immer darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie mit einem klassischen Ölwechsel auch ruhig schlafen können."

Keine Bedrohung

"Öl-Aufbereitungen durch Filter hat es bereits in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhundertes gegeben", sagt Bernhard Plasounig, Geschäftsführer Renault Plasounig/Villach. "Altes Öl aufzubereiten gleicht einem Versuch, altes Brot zu sammeln, zu vermahlen und daraus wieder das Mehl herauszufiltern." Dies sei unmöglich, weshalb "ich nur jedem Kunden raten kann, die Finger davon zu lassen." Neu angepriesene Filtermethoden sind für Plasounig keine Bedrohung: "Jeder geprüfte Kfz-Techniker ist verpflichtet, die Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass derartige Systeme nicht geeignet sind und nur frische Hochleistungsöle beim Ölwechsel verwendet werden sollten."

Brauchen uns nicht fürchten

"Der eine oder andere Kunde könnte sich durchaus beeinflussen lassen und versuchen, mit solchen Angeboten Geld zu sparen, allerdings brauchen wir uns davor nicht zu fürchten", sagt Ing. Johannes Pestuka, Geschäftsführer Autohaus Pestuka/Zistersdorf. Im Gegensatz zu früher würden die Kunden aufgrund längerer Serviceintervalle auch seltener das Öl wechseln. "Für uns ist nach dem Kauf das Geschäft in der Werkstätte sehr wichtig und mit dem Ölwechsel lässt sich auch Geld verdienen. Wichtig ist also, dass wir gemeinsam kommunizieren, dass die Kunden nur auf der sicheren Seite sind, wenn sie ihr Fahrzeug regelmäßig warten lassen, was natürlich auch den Ölwechsel beinhaltet, und sie darauf hinweisen, dass sie damit etwaigen Schäden im Motor vorbeugen können."

Nichts wirklich Neues

"Im Prinzip handelt es sich um alte Methoden, die vor Jahren im Bereich der Nutzfahrzeuge für Diskussionsstoff sorgten, die Debatten darüber sind aber bald wieder verstummt", sagt Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Geschäftsführer Autohaus Puntinger/Leoben. "Aufgrund der bereits jetzt seitens der Hersteller festgelegten sehr langen Wartungsintervalle bin ich skeptisch, ob Ölreinigungsmethoden wirklich funktionieren. Hochleistungsmotoren haben auch Änderungen der Klassifizierung beim Motoröl mit sich gebracht, ich würde Kunden daher empfehlen, sich auch an die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle zu halten, um so auch Garantie-Ansprüche zu wahren."

Keine Konkurrenz

"Ich glaube, dass derartige Systeme keine wirkliche Konkurrenz darstellen", sagt Komm.-Rat Ing. Peter Dietrich, Geschäftsführer Mercedes Dietrich/Wien. Mittlerweile würden einige Hersteller die Serviceintervalle stark ausdehnen. "Wir empfehlen unseren Kunden zumindest einen Ölwechsel pro Jahr." Damit habe der Kunde auch die Sicherheit, dass der Motor seines Fahrzeugs gut geschmiert werde. Von Filterreinigungssystemen, die den Ölwechsel ersetzen sollen, hält Dietrich nichts. "Chemischen Prozessen, die in Verbrennungsmotoren ablaufen, ist auch das Motoröl unterworfen. Weshalb wir unseren Kunden ausschließlich zu einem Ölwechsel raten."

Viel Lärm um nichts

"Schon vor Jahren gab es Aufregung um diverse Anbieter von Additiven, die Wunder bewirken sollten. Wie sich bald herausstellte, war es viel Lärm um nichts", sagt Manfred Berger, Geschäftsführer Autohaus Berger/Frauenkirchen. Ein ähnliches Schicksal könnte auch die neu angebotenen Öl-Aufbereitungsmethoden ereilen. "Weshalb ich auch glaube, dass diese im Service-. und Reparaturgeschäft keine wirkliche Bedrohung darstellen. Vorrangigsei, die Kunden darüber zu informieren, dass sie ihre Fahrzeuge regelmäßig warten lassen, damit sie keine Probleme bekommen "Dazu gehört auch der Ölwechsel, dies müssen wir den Kunden auch entsprechend vermitteln."