Die meisten von uns werden gar nicht mehr auf Anhieb sagen können, wann es das letzte Mal Zuwächse im Neuwagen-Verkauf in Europa gegeben hat. Auch wir Fachredakteure hätten es nicht sofort gewusst, haben aber nachgeblättert. Es war im September 2011, also vor eineinhalb Jahren, als die Absätze in den damals 27 untersuchten europäischen Ländern letztmalig in die Höhe kletterten, wenn auch nur um bescheidene 0,8 Prozent. Seither ging es stetig bergab, und der Jänner dieses Jahres markierte mit einem Minus von 9,6 Prozent in den 30 größten europäischen Märkten einen traurigen Höhepunkt.

Außer in Österreich und einigen verkaufsmäßig kleineren Staaten (Dänemark, Estland, Island, Norwegen und Serbien) waren im Jänner nur noch in Polen und vor allem Großbritannien deutliche Gewinne zu verzeichnen. Insgesamt sank der Neuwagenabsatz im Jänner europaweit aber um fast 97.000 Stück im Vergleich zum ersten Monat des Jahres 2012.

Am massivsten erwischte es im Jänner Ford, wo die Absätze um mehr als ein Viertel einbrachen. Neben den drei großen französischen Herstellern, die schon im Vorjahr betroffen waren, beklagte auch VW im Jänner einen Einbruch, und zwar von 12,0 Prozent. Hingegen ging es mit Opel nach langer Zeit wieder aufwärts, und zwar um 2,2 Prozent. Von jenen Marken, die nicht in den Top 10 vertreten sind, durften sich Mazda (+25,0 %) und Dacia (+6,0 %) über Zuwächse freuen.

Aufwärtstrend bei Mercedes

Zu den Gewinnern in Europa gehörte im Jänner Mercedes -auch in der Slowakei, wo der Gesamtmarkt im Jänner hingegen mit einem Minus von 7,5 Prozent nicht gerade positiv verlief. Dr. Alexander Martinowsky, Vorstand von Wiesenthal, ist in der Slowakei stark engagiert. "Im Vorjahr ist es in der Slowakei für uns sehr gut verlaufen, auch heuer geht das Geschäft durchaus zufriedenstellend", meint Martinowsky. "Daher glaube ich, dass es heuer ähnlich verlaufen wird wie im Vorjahr." (MUE)