Mediale Debatte: Wie steht es um unsere Lehrlinge?<br /><br />Ich bin entsetztüber die Story "Das Kreuz mit den Lehrlingen" in der
Kfz-Wirtschaft 1/2013: Was soll z. B.
die Bundesinnung tun, wenn
Betriebsinhaber, Bildungsreferenten sowie Berufsschuldirektoren den
Status des Lehrlings so herabreden? Wenn ich lese, dass von 10
Lehrlingen nur einer brauchbar ist, frage ich mich:An wem liegt das?
Doch nicht an den jungen Menschen, oder? Vielleicht sollten diese
Herren an sich selbst arbeiten und mehr Verständnis und
Ausbildungsvermögen für die Lehrlinge aufbringen. Von einem
15-Jährigen, der sich in der Berufsausbildung befindet, kann ich
nicht erwarten, vom ersten Tagan einen Facharbeiter zu haben. Ich
glaube, dass längst nicht alle Betriebe die Lehrlingsausbildung ernst
nehmen. Fachkräfte kann man nur selbst ausbilden, und dafür ist unser
einzigartiges duales Ausbildungssystem wie geschaffen.
Ein Leser, der
1975 die Lehre begann, einen Super-Ausbildner hatte, die
Meisterprüfung absolvierte, selbstständig wurde und bis heute mit
Freude und Einsatz Lehrlinge ausbildet
Auf die in der AUTO-Information Nr. 2152 gestellte Frage "Wird vom
Lehrling zu viel erwartet?" muss ich mit "nein" antworten. Leider
herrscht in unseren Hauptschulen und Unterstufen, vor allem aber in
den polytechnischen Schulen mittlerweile ein so geringer
Leistungsdruck, welcher völlig fremd zu der Realität im
Geschäftsleben steht, dass viele junge Menschen völlig überrascht aus
ihrer Schul-Traumwelt in die Betriebe kommen. Es gibt nach wie vor
die engagierten, kompetenten und talentierten Jugendlichen! Doch
leider scheinen sie immer seltener den Weg in die Kfz-Betriebezu
finden.
Ing. Roland Bergmann, Geschäftsleiter von Autohaus Lutz
GmbH/Tulln